Es soll auch im Cup wieder funktionieren.

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Wien/Ried im Innkreis – Meister wird Rapid in der laufenden Saison wohl nicht mehr, den Cuptitel hat man aber sehr wohl im Visier. Am Mittwoch (20.30 Uhr, live ORF 1) empfängt der Vorjahresfinalist im Viertelfinale den Erste-Liga-Spitzenreiter und zweifachen Cupsieger Ried. Es ist auch eine Gelegenheit, den Aufwärtstrend zu bestätigen. "Wir nehmen die Favoritenrolle gern an", sagte Trainer Goran Djuricin.

Vier Tage nach dem 2:0 über den LASK, dem ersten Sieg im Frühjahr, will Grün-Weiß an die jüngste Leistung anknüpfen. "Wir wollen das Selbstvertrauen und die Sicherheit vom Samstag mitnehmen", erklärte Djuricin, der vor allem "sehr große Stabilität von hinten bis vorne" und einen "Zug in der Mannschaft" hervorhob. Sportdirektor Fredy Bickel betonte, dass die "Reaktion" gegen den LASK freilich erst bestätigt werden müsse: "Wir werden und dürfen nicht in Euphorie verfallen."

Schnell und aggressiv

Auf dem Weg zum ersten Cuptitel seit 1995 erwartet Rapid gegen Ried – am Dienstag waren rund 7.500 Karten abgesetzt – nicht nur ein "Kühlschrank" mit Temperaturen bei minus 10 Grad, sondern auch eine "kleine Kopie des LASK", wie Djuricin erklärte. "Ried hat aggressive, schnelle Spieler, auch wenn sie uns nicht so hoch attackieren werden, wie der LASK."

Verteidiger Maximilian Hofmann forderte, dass man "das Kämpferische vom Wochenende mitnehmen" müsse. "Wir dürfen keine fünf Prozent weniger geben", meinte der Interimskapitän. Extramotivation sei nicht vonnöten: "Wir wissen alle, wie geil es im Vorjahr im Cupfinale war."

Für den Erste-Liga-Spitzenreiter und zweifachen Cupsieger aus dem Innviertel ist die Reise nach Wien ein willkommener Rollentausch. "Es ist gut, dass wir ein Match haben, in dem wir nicht der Favorit sind. Wir haben dadurch weniger Druck", merkte Rieds Defensivroutinier Thomas Reifeltshammer an. War doch die Erwartungshaltung möglicherweise auch ein Grund für das magere 1:1 bei Abstiegskandidat FAC zum Frühjahrsauftakt am vergangen Freitag.

Geist der Vergangenheit

Ried ist freilich nach wie vor Tabellenführer, auch wenn die Lage an der Spitze noch enger ist. "Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft ein ganz anderes Gesicht als gegen den FAC zeigen wird", sagte Coach Lassaad Chabbi. Im laufenden Cup eliminierte sein Team die beiden Regionalligisten Wiener Sport-Club und Neusiedl am See und setzte sich im Achtelfinale im OÖ-Derby gegen den LASK zuhause 4:1 durch.

Gegen Rapid darf sich Ried durchaus vom Geist der Vergangenheit inspirieren lassen. Von 2005/06 bis zur Saison 2013/14 erreichte man achtmal in Serie zumindest das Viertelfinale. Als größte Erfolge in der Vereinsgeschichte neben dem Vizemeistertitel 2007 stehen nach wie vor die Cup-Erfolge 1998 und 2011 zu Buche. Vom bisher letzten Triumph ist mit Tormann Thomas Gebauer allerdings nur noch ein Mann im aktuellen Kader. (APA, 27.2.2018)