Marcel Hirscher: "Am Ende ist es ein Rennen wie jedes andere."

FOTO: APA/EXPA/JFK

Vergoldet: Matthias Mayer, Marcel Hirscher, Anna Gasser und David Gleirscher beim Empfang in Salzburg.

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Pyeongchang/Salzburg – Die österreichischen Medaillengewinner von Pyeongchang sind am Dienstagabend am Kapitelplatz in der Salzburger Altstadt offiziell empfangen worden. Bei Temperaturen, die nur knapp an der Minus-Zehn-Grad-Celsius-Grenze kratzten, versammelten sich rund 500 warmgekleidete Fans, um die erfolgreichen Wintersportler zu feiern. Als Prämie gab es für die Athleten Goldmünzen.

Der zweifache Olympia-Sieger Marcel Hirscher am Dienstag in der ZiB 2 über die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang.
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"Wir sind sehr zufrieden", bilanzierte Peter Mennel, Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Comités (OÖC) nach fünfmal Gold, dreimal Silber und sechsmal Bronze.

ÖOC-Präsident Karl Stoss selbst war nicht nach Salzburg gekommen. Er weilt noch in Asien und wird nach ein paar Tagen Urlaub in Thailand zurück nach Südkorea zu den Paralympics reisen, die am 9. März beginnen.

Prämie in Form von Goldphilharmonikern

Das ÖOC überreichte den Medaillengewinnern – bis auf die erkrankten Skifahrer Manuel Feller und Michael Matt waren alle erfolgreichen Athleten gekommen – eine Prämie in Form von Goldphilharmonikern: Für Bronze gab es Münzen im Wert von 11.000 Euro, für Silber im Wert von 13.000 Euro und für Gold im Wert von 17.000 Euro. Weil auch Medaillen auf Teambewerbe fielen, schüttete das ÖOC insgesamt 334.000 Euro an Belohnung aus.

Eine gemischte Bilanz zog ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. "Zufrieden sind wir nie. Die Leistung war gut, mit Glück hätten wir mehr Medaillen machen können. Die Skispringer und die Snowboarder haben dieses Mal ausgelassen – mit Ausnahme der Anna Gasser."

Hirscher kritisiert Vergabe der Spiele

Der zweifache Olympiasieger Marcel Hirscher fand in einem aufgezeichneten ORF-Interview mit Armin Wolf in der "Zeit im Bild 2" kritische Worte. Es sei eine Enttäuschung gewesen, den Sieg in der Kombination vor einem leeren Stadion zu feiern. "Man stellt sich vor, dass Olympia größer ist als ein Weltcuprennen oder eine Skiweltmeisterschaft. Am Ende ist es aber ein Rennen wie jedes andere."

Zudem sei es schwer nachvollziehbar, dass die Winterspiele zweimal in Folge nach Asien vergeben wurden. 2022 ist Peking der Austragungsort. Eine Teilnahme in China will Hirscher nicht komplett ausschließen, momentan sehe es aber so aus, als wären die Spiele in Pyeongchang für den 28-jährigen Salzburger die letzten gewesen: "Es ist nicht mein Plan, noch mal vier Jahre anzuhängen."

Die Karriere sei mit zwei Goldenen perfekt abgerundet worden: "Ich hätte nie zu träumen gewagt, dass es für so viel reichen würde." Die in den letzten Monaten aufgekommenen Missbrauchsfälle im österreichischen Skisport hatte Hirscher über die Medien verfolgt: "Was war, gehört auf den Tisch. Aus meiner aktiven Zeit kenne ich solche Vorfälle aber nicht." (APA; red, 27.2.2018)