Guatemala-Stadt/Genf – Das Uno-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hat sich besorgt über die wachsende Zahl an venezolanischen Flüchtlingen geäußert. Es sei eine "sehr dynamische Bewegung" von Asylsuchenden in Richtung Zentralamerika und Mexiko zu beobachten, sagte die stellvertretende UNHCR-Chefin Kelly Clements am Dienstag bei einem Besuch in Guatemala.

Die Entwicklung sei "sehr besorgniserregend". Das UNHCR beobachte die Lage genau, um die Migranten zu schützen und die betroffenen Länder in der Region zu unterstützen.

Erhöhte Militärpräsenz an Grenze

Genaue Zahlen nannte Clements nicht. Die kolumbianische Regierung hatte kürzlich mitgeteilt, dass etwa 500.000 Venezolaner auf legalem Weg oder illegal in das Land eingereist seien. Brasilien verstärkte die Militärpräsenz an der Grenze zu Venezuela und rief den Notstand in dem nördlichen Bundesstaat Roraima aus, weil sich rund 40.000 Menschen aus dem Nachbarland in der Stadt Boa Vista niederließen.

Venezuela befindet sich trotz reicher Erdölvorkommen in einer tiefen Wirtschaftskrise, die zu schweren Versorgungsengpässen geführt hat. In dem südamerikanischen Land tobt ein erbitterter Machtkampf zwischen der linksnationalistischen Regierung von Präsident Nicolas Maduro und der Opposition. Bei gewaltsamen Zusammenstößen von Regierungsgegnern mit Sicherheitskräften waren im vergangenen Jahr 125 Menschen getötet worden. (APA, 28.2.2018)