Laudamotion legt los. Das Logo schlicht und elegant, der Name suggeriert ein sinnliches Flugerlebnis und würde vielleicht eher zu einem Lifestyle-Vitaminwasser passen. Doch der "Lauda way to fly", wie der neue Slogan lautet, ist weiterhin billig und minimalistisch. Dass alles extra bezahlt werden muss, hat am Mittwoch Schlagzeilen gemacht. Wer "Economy light" bucht, erhält weder einen Schluck Tomatensaft, noch darf er ein ordentliches Gepäckstück (über sechs Kilogramm) in die Kabine mitnehmen. Die Anspielungen auf Laudas Ruf als Sparefroh sind zwar aufgelegt, aber die Aufregung ist eine künstliche.

Erstens sind Billigtarife, bei denen von der Sitzplatzreservierung bis zum kürzeren Schlangestehen alles ein Preisschild hat, nichts Neues. Zweitens bringen die Tarife Vorteile für satte, leichtbepackte Fluggäste. Und drittens basiert die vielfache Empörung darüber, für etwas "extra" zahlen zu müssen, auf einem von Verhaltensökonomen gut erforschten psychologischen Effekt: Konsumenten irritiert ein Mineralwasser um zwei Euro mehr als ein um 20 Euro teureres Ticket, in dem das Wasser inbegriffen ist.

Vielleicht wäre Laudamotion gut beraten, einen All-inclusive-Tarif anzubieten und mit dem attraktiven Angebot zu locken: "Erhalten Sie 40 Euro, wenn Sie ohne schweres Gepäck fliegen." An Bord gäbe es alternativ Erdnüsse oder Zwei-Euro-Münzen. Die Preise blieben gleich, aber unser Schnäppchenjäger-Instinkt wäre befriedigt. (Leopold Stefan, 28.2.2018)