Graz/Hartberg – Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld haben sich zwei Oststeirer beim Putzen ihrer Autos in Fahrzeugwaschanlagen mit Legionellen infiziert. Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer bestätigte gegenüber der APA einen Bericht der"Kleinen Zeitung". Die beiden Männer haben das Spital bereits verlassen können, die Waschanlagen wurden bis auf weiteres geschlossen.

Die Fälle seien im Bezirk vor rund zwei Wochen unabhängig voneinander aufgetreten, das "mikrobielle Ergebnis" ist seit einer Woche bekannt, wie der Bezirkshauptmann auf Nachfrage sagte. "Die Anlagen sind älteren Baujahres und befinden sich im ländlichen Raum", führte Wiesenhofer aus. Die Betreiber mussten ihre Anlagen – in denen die Fahrzeuge mit sogenannten Lanzen gewaschen werden – sperren. Laut dem Bezirkshauptmann sind die beiden Patienten nicht mehr in stationärer Behandlung.

Tröpcheninfektion

Alle Betreiber solcher Waschanlagen in der Steiermark werden derzeit angeschrieben. Sie müssen innerhalb der nächsten Wochen berichten, welche Vorkehrungen sie ergreifen, um solche Fälle zu verhindern. Die Weitere Vorgangsweise hänge von den Ergebnissen der Auswertungen ab, erklärte Brigitte Konecny von der zuständigen Fachabteilung 13 in der Landesregierung. "Das kann bis zum Zusperren weiterer Anlagen gehen."

Nicht bestätigt wurde ein Gerücht um einen Todesfall in Hartberg, der mit den gefährlichen Keimen in Verbindung gebracht wurde: "Es gibt keinen Todesfall im Bezirk, der in einem Zusammenhang mit Legionellen steht", so der Bezirkshauptmann.

Das Bakterium "Legionella pneumophila" ist Erreger einer schweren und manchmal tödlich verlaufenden Lungenentzündung. Infektionsgefahr besteht vor allem für ältere Menschen oder Personen mit geschwächtem Immunsystem überall dort, wo sich warmes Wasser mit Luft vermischt, also etwa in Autowaschanlagen, Whirlpools, Saunen und in der Nähe von Springbrunnen. Die Legionellen gelangen mit den eingeatmeten Wassertröpfchen in die Lunge. Im Wasser sterben sie erst bei Temperaturen über 57 Grad ab. (APA, 1.3.2018)