Foto: APA

Mit dem "überraschend schnellen" Start in die Konsultationsphase zur 5G-Frequenzauktion hat die Telekom-Regulierungsbehörde (RTR) nach Ansicht der Mobilfunker A1, Drei und T-Mobile voreilig gehandelt. Bis heute gebe es weder eine 5G-Strategie der Regierung noch eine für die Umsetzung notwendige Anpassung des Telekommunikationsgesetzes, kritisieren die CEOs.

"Äußerst verwundert"

Man sei über das Vorgehen des Regulators "äußerst verwundert", erklärten Marcus Grausam (A1), Jan Trionow (Drei) und Andreas Bierwirth (T-Mobile) am Mittwoch in einer gemeinsamen Aussendung. "Durch diese Vorgehensweise der Behörde wird dem zuständigen Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) die Möglichkeit für eine sichere Prozesssteuerung des digitalen Infrastrukturausbaus genommen", heißt es in der Mitteilung. Die Branche brauche vor der Festlegung des Auktionsdesigns dringend Investitionssicherheit, die nur durch eine Anpassung des Telekommunikationsgesetzes geschaffen werden könne.

"Österreich braucht zuerst eine zielgerichtete 5G-Strategie, dann eine daraus abgeleitete TKG-Novelle und erst im Anschluss die Frequenzauktion", sagte A1-CEO Grausam. Mit dem Start der Konsultation werde die Branche aufgerufen, sich jetzt letztmalig zu den Auktionsdetails zu äußern, noch bevor die Rahmenbedingungen für 5G bekannt seien, kritisierte Grausam.

"Nicht die richtigen Akzente"

Mit der aktuellen Vorgehensweise "setzt die zuständige Behörde nicht die richtigen Akzente", sagte Drei-Chef Trionow.

T-Mobile sei bereit, massiv in den Standort Österreich zu investieren, erklärte Bierwirth und appellierte an die Behörde, "die richtigen Prozessschritte einzuhalten", um eine "Fleckerlteppich-Lösung" für das österreichweite 5G-Netz und eine Verzögerung beim Ausbau zu verhindern. (APA, 1.3. 2018)