In den vergangenen Tagen gingen die Angriffe auf Ostghouta vor und nach der Feuerpause weiter. Auch während sie galt, warfen die Konfliktparteien einander den Bruch der Waffenruhe vor.

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Damaskus – Am dritten Tag in Folge sollen im belagerten syrischen Rebellengebiet Ostghouta am Donnerstag für mehrere Stunden alle Kampfhandlungen eingestellt werden. In den vergangenen Tagen brachte die von Russland verkündete vorübergehende Waffenruhe in dem umkämpften Gebiet einen zeitweisen Rückgang der Gewalt.

Sie ermöglichte aber weder Hilfskonvois für hunderttausende notleidende Menschen, noch konnten Zivilisten das Kampfgebiet verlassen. Russischen Angaben zufolge wollen zahlreiche Zivilisten in Sicherheit gebracht werden. Rebellen würden aber weiter den Hilfskorridor angreifen. Aktivisten zufolge flogen Kampfflugzeuge der syrischen Armee in der Nacht erneut Angriffe auf das Gebiet.

Uno-Vertreter und Hilfsorganisationen halten das fünfstündige Zeitfenster für zu klein, um große Hilfslieferungen mit dringend benötigten medizinischen Produkten und Nahrungsmitteln in die Region zu bringen. Die humanitäre Situation dort ist Helfern zufolge dramatisch.

Fünf Stunden täglich

Die von Russland verkündete Feuerpause soll täglich zwischen 8 und 13 Uhr MEZ (9 bis 14 Uhr Ortszeit) gelten. Die ersten Waffenruhen am Dienstag und Mittwoch waren zwar brüchig, reduzierten die Gewalt aber vorübergehend deutlich. Regierung und Rebellen warfen einander vor, die Feuerpause nicht einzuhalten.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini drängte am Mittwoch auf die vom UN-Sicherheitsrat geforderte Waffenruhe von mindestens 30 Tagen am Stück. Russlands Außenminister Sergej Lawrow erklärte, dass Russland weiter daran arbeite, diese umzusetzen. Die Resolution enthält allerdings keinen genauen Zeitpunkt für den Eintritt der Feuerpause und erlaubt weiterhin Angriffe auf "extremistische Gruppen".

20 Militärstützpunkte der USA in Kurdengebiet

Angaben aus Russland zufolge betreiben die USA rund 20 Militärstützpunkte in syrischen Gebieten, die von Kurden kontrolliert werden. Die USA würden die Kurden mit modernsten Waffen versorgen, sagte der russische Sicherheitsexperte Alexander Wenediktow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Ria.

Russland stützt in Syrien Präsident Bashar al-Assad. Die USA unterstützen hingegen die syrische Kurdenmiliz YPG, gegen die die Türkei derzeit in der Provinz Afrin vorgeht (siehe Grafik). (APA, red, 1.3.2018)