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Die ersten Benchmarks zum Galaxy S9 sind da.

Foto: SERGIO PEREZ / REUTERS

Vor wenigen Tagen hat Samsung mit dem Galaxy S9 ein neues Spitzenmodell für die eigene Smartphone-Reihe vorgestellt. Einige Tage später gibt es nun die ersten Benchmarks – und die liefern ein gemischtes Bild: Zwar kann Samsung in einzelnen Teilbereichen mit einem deutlichen Performance-Zuwachs aufwarten, gleichzeitig reicht aber auch das nicht, um zum größten Konkurrenten aufschließen.

Single-Core-Stärken

Bei Geekbench 4 kommt der im Galaxy S9 verwendete Exynos 9810 auf einen Wert von 3734 Punkten in Hinblick auf die Single-Core-Performance. Das ist im Vergleich zum Vorjahreschip, dem Exynos 8895, beinahe eine Verdopplung, dieser kam "nur" auf 2096 Punkte, wie Anandtech betont. Gleichzeitig reicht man damit aber noch immer nicht an Apple heran: Selbst im Ende 2016 veröffentlichten iPhone 7 steckt ein Prozessor, der flotter ist. Dessen A10 kommt auf 4007 Punkte, der aktuelle A11 gar auf 4630.

Der Performance-Sprung bei Samsung erklärt sich daraus, dass man das Design seiner Prozessoren verändert hat, um die Single-Core-Performance zu optimieren – ganz wie es auch Apple macht. Die neuen Exynos M3-Kerne verwenden denn auch erstmals eine "besonders weite" CPU-Mikroarchitektur.

Zwei Prozessoren, ein Gerät

Die Benchmark-Ergebnisse haben aber auch eine durchaus pikante Konsequenz: Ist der Exynos 9810 damit doch – zumindest wenn es um Single-Core-Benchmarks geht – erheblich flotter als Qualcomms Snapdragon 845 und damit jenem Prozessor, der in den USA beim S9 verbaut wird. Bleibt abzuwarten, ob Samsung diesen Unterschied dann bei den im Handel verkauften Geräten mittels Software ausgleicht.

Verblüffende Teilergebnisse

Gleichzeitig zeigen die Tests von Anandtech aber auch, dass Single-Core-Performance nicht alles ist: In den Benchmarks von PCMark, die auf realistischere Nutzungsszenarien zugeschnitten sind, schneidet der Exynos 9810 nämlich überraschend mittelmäßig ab, und liegt dabei meist sogar unter dem Niveau des Vorjahresmodells. Dieses Ergebnis überrascht die Tester allerdings so sehr, dass sie spekulieren, ob ihr Testgerät ein Problem aufweist. Insofern gilt es hier noch auf die Berichte anderer Seiten zu warten.

Bonus

In Fragen Grafik bringt die neue Hardwaregeneration einen eher kleinen Performancezuwachs im Bereich von 10-15 Prozent. Parallel dazu hat man sich den Stromverbrauch des Exynos-Chips angesehen: Dabei zeigt sich, dass dieser etwas weniger Strom als ein Vorgänger benötigt aber gleichzeitig den Akku auch mehr belastet als es der Snapdragon 845 tut. (red, 1.3.2018)