Immer wieder Debatten über Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler.

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Zu einem "Meinungsaustausch" hat die österreichische Bundesregierung eine Gruppe Südtiroler Landtagsabgeordneter für den 23. März nach Wien eingeladen. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag berichtete, solle es bei dem gemeinsam von Außen- und Innenministerium veranstalteten Termin um die Perspektive einer Doppelstaatsbürgerschaft für deutschsprachige und ladinische Südtiroler gehen. Ein solcher Plan ist explizit Teil des Regierungsprogramms von ÖVP und FPÖ.

Informiert hat darüber der italienischsprachige Südtiroler Landtagsabgeordnete Alessandro Urzì von der Rechtspartei Fratelli d'Italia – Alto Adige nel Cuore (Brüder Italiens – Südtirol im Herzen). Die Einladung stamme sowohl von Außenministerin Karin Kneissl (parteilos, aber auf einem FPÖ-Ticket nominiert) als auch von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ).

Die Tatsache, dass die Einladung nur wenige Tage vor der am Sonntag stattfindenden Parlamentswahl in Italien in Bozen eingetroffen sei, stelle eine "nie dagewesene Einmischung" sowie eine "Störung eines laufenden Wahlkampfes" dar. Urzì wolle sich wegen dieser Sache an Staatspräsident Giorgio Mattarella wenden.

So gut wie alle italienischsprachigen Politiker in Südtirol – und ihre Kollegen im Rest des Landes sowieso – sind strikt gegen die Option einer österreichischen Staatsbürgerschaft auf der Basis von Sprachgruppen.

Das Außenministerium in Wien war für eine Stellungnahme vorerst nicht zu erreichen. (red, 1.3.2018)