Linz/Schwarzenberg – Nachdem eine Vorarlberger Gemeinde mit einer Förderung für Mütter für Aufregung gesorgt hat, berichtete die Gratiszeitung "heute" am Freitag, dass das Land OÖ ebenfalls einen "Kinderbetreuungsbonus" zahlt: Ab dem dritten Geburtstag bis zum Beginn des verpflichtenden Kindergartenjahres gibt es pro Jahr und Kind bis zu 700 Euro, wenn man sein Kind zu Hause betreut.

Den Bonus gibt es bereits seit 2004. Im Jahr 2016 nahmen ihn laut "Heute" 3.440 Personen in Anspruch, im Budgetvoranschlag für 2018 sind knapp 2,4 Mio. Euro dafür vorgesehen. Die Förderung kann ab dem 37. Lebensmonat bezogen werden, maximal bis zum Start des verpflichtenden Kindergartens. Dieser beginnt mit dem auf den fünften Geburtstag folgenden Kindergartenjahr

Kritiker sehen Herdprämie

In Schwarzenberg im Bregenzerwald bekommen Mütter, die für die Betreuung ihres Nachwuchses zu Hause bleiben, künftig 300 Euro pro Jahr. Kritiker sprechen von einer "Herdprämie". Familienministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) sieht darin hingegen keinen Anreiz, zu Hause zu bleiben, wie sie im Gespräch mit den "Vorarlberger Nachrichten" (Freitag-Ausgabe) sagte. Zudem sei die Angelegenheit Gemeindesache. "Damit ist das Thema für mich abgetan."

Gleichzeitig warnte die Ministerin aber davor, dass Frauen zu lange mit dem Wiedereinstieg in den Beruf warten: "Viele Frauen sehen die Kinderbetreuungskosten und gehen deshalb lieber Teilzeit arbeiten. Sie lösen damit eine Lawine für den Rest ihres Lebens aus, weil sie über die Jahre weniger verdienen, in die Pensionsfalle tappen und in die Altersarmut schlittern. Da müssen wir Bewusstsein schaffen", so Bogner-Strauss. "Je länger Frauen nach der Geburt eines Kindes zu Hause bleiben, desto schwieriger ist es, wieder in den Beruf einzusteigen." (APA, 2.3.2018)