Wien – Der Rechnungshof (RH) urgiert in einer am Freitag veröffentlichten Follow-Up-Überprüfung die Anstellung von Schulpsychologen durch den Bund. Derzeit sind für Gewaltprävention an Schulen zuständige Psychologen über eine Vereinskonstruktion angestellt. Das Bildungsministerium lehnt eine Übernahme wegen fehlender Planstellen aber ab.

2011 wurde mit dem "Österreichischen Zentrum für psychologische Gewaltprävention im Schulbereich (ÖZPGS)" vom damaligen Unterrichtsministerium ein Verein gegründet, über den Psychologen für Gewaltprävention an Schulen angestellt wurden. Die Gehälter der "Vereinspsychologen" scheinen nicht als Personal-, sondern als Sachausgaben im Budget des Ministeriums auf. Der RH kritisierte bereits 2013 diese "Umgehung des Stellenplans", die "im Konflikt mit dem Grundsatz der Budgetwahrheit" stehe.

Fehlende Planstellen

Bei der nunmehrigen Follow-Up-Überprüfung bemängelte der RH, dass der Verein (mittlerweile Österreichisches Zentrum für psychologische Gesundheitsförderung im Schulbereich) noch immer bestand und regte erneut die Übernahme der Mitarbeiter in ein Dienstverhältnis zum Bund an. Das Ministerium lehnte erneut ab: Dies sei "aufgrund fehlender Planstellen weiterhin nicht möglich".

Insgesamt ist die Zahl der Schulpsychologen beim Bund seit dem Schuljahr 2010/11 gesunken: Damals wurden 133 Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) im Schulpsychologischen Dienst verzeichnet, 2016/17 waren es nur mehr 124. (APA, 2.3.2018)