Smartphones sind im Durchschnitt teurer geworden. Das ist ein Fazit des Digitalverbandes Bitkom: 2018 kostet ein Smartphone 426 Euro, 2017 waren es 419, 2016 noch 386 Euro. Grund dafür ist, dass Flaggschiff-Geräte viel teurer geworden sind, wie etwa das iPhone X (mindestens 1.149 Euro) und das neue Samsung Galaxy S9 (in der Plus-Version 949 Euro) zeigen.

Allerdings gibt es auch einen Trend zu vielen Einsteiger- und Mittelklasse-Geräten, die eine sehr gute Preis/Leistung versprechen – aus diesem Grund ist der Durchschnittspreis auch vergleichsweise nicht so hoch angestiegen. Für weitaus unter 800 Euro gibt es Smartphones, die mit guter Performance und vielen Features punkten können. Es folgt eine kleine Sammlung an Empfehlungen.

Android One: Nokia 6.1 – 250 Euro

Foto: hmd global

Seit vergangenem Jahr ist der einstige Handyriese Nokia zurück im Geschäft. Das Comeback ist dem finnischen Handyhersteller HMD Global auch gelungen. Das Erfolgsrezept liegt bei soliden Geräten mit möglichst unverändertem Android, regelmäßigen Updates und einem guten Preis/Leistungsverhältnis.

Genau dieser Anleitung folgt auch das Nokia 6.1 in der 2018er-Variante, welches einen aktuelleren Prozessor als das Vorgängermodell, einen Snapdragon 630 (2,2 GHz), vier GB Arbeitsspeicher und 32 GB internen Speicher um rund 250 Euro bietet. Bei dem Bildschirm handelt es sich um ein IPS-Display, welches mit 1.920 x 1.080 Pixel auflöst. Die Hauptkamera liefert 16 Megapixel, die Frontkamera acht. Das Gerät ist Teil von Googles Android-One-Initiative. Damit verspricht es, drei Jahre lang Sicherheitsupdates zu liefern.


Preis-Leistungs-Hit: Xiaomi Redmi 5 Plus – ca. 160 Euro

Foto: DerStandard/Muzayen Al-Youssef

Vor wenigen Monaten ist Xiaomi erstmals offiziell mit einem eigenen Store in den österreichischen Markt eingetreten. Der chinesische Smartphoneriese überzeugt hierzulande vor allem mit Smartphones der Einsteigerklasse, die ein beachtenswertes Preis/Leistungsverhältnis bieten. Das Redmi 5 Plus bietet für ungefähr 160 Euro (Preise variieren je nach Händler) ein solides Gerät für grundlegende Nutzungszwecke.

Der Prozessor des Smartphones ist mit einem Snapdragon 625 in der Mittelklasse angesiedelt. Dabei handelt es sich um einen Chip mit acht Kernen, die maximal zwei GHz takten. Dazu steht ein Modell mit drei GB RAM und 32 GB Onboardspeicher sowie eines mit vier GB RAM und 64 GB Onboardspeicher zur Auswahl. Der IPS-Screen löst mit 2.160x1.080 Pixel auf. Die Kamera hat einen zwölf Megapixel-Sensor mit einer Blende von f/2.2, bei der Frontkamera kommt ein 5 Megapixel-Sensor zum Einsatz. Im STANDARD-Test gefiel vor allem die flotte Geschwindigkeit und exzellente Akkulaufzeit (4.000 mAh).


Für Motorola-Fans: Moto G6+ – ca. 270 Euro

Foto: Motorola

Im niedrigen Preissegment bewähren sich Handys von Motorola immer wieder, so auch das Moto G6 Plus. Gerade der Bildschirm konnte in der Vergangenheit Tester überzeugen. Für rund 270 Euro gibt es einen Snapdragon 630, 64 GB Onboard-Speicher, 4 GB RAM und einen IPS-Screen mit einer Auflösung von 2.160 x 1.080. Als Frontkamera bietet das Gerät ein Dual-Setup mit jeweils 12 und 5 Megapixel und einer Blende von 1,7 beziehungsweise 2,2.

Trotz der soliden Spezifikationen gilt bei Motorola aufgrund einer konservativen Update-Politik Vorsicht zu wahren. Seit dem Kauf des Unternehmens durch Lenovo liefert es nämlich weitaus weniger Updates aus. Gerade einmal ein einziges Major Update soll die Moto G6-Familie erhalten, das wäre dann also das für August anvisierte Android P. Auch soll es Sicherheitsupdates nur im 60-90-Tage-Zyklus geben.


Xiaomi mit Android One: Xiaomi Mi A2 – ab 179 Euro

Foto: Xiaomi Mi A2

Auch das Mi A2 gilt als Gerät der Einsteigerklasse, welches vor allem mit Android One überzeugen möchte. Bereits der Vorgänger, das Xiaomi Mi A1, wurde von Testern zahlreich gelobt, weswegen auch beim kürzlich erschienenen Mi A2 ähnliche Vorzüge zu erwarten sind. Das Gerät bringt einen sechs Zoll großen LC-Display mit einer Auflösung von 2.160x1.080 Pixel, einen Snapdragon 660, vier beziehungsweise sechs GB RAM und 32 bis 128 GB Speicher. Die Kamera bringt 20 beziehungsweise 12 Pixel, die Frontkamera 20 Megapixel. Die Lite-Version des Geräts gibt es ab 179 Euro, die reguläre ab 249 Euro. Die teuerste Variante kostet 349 Euro.


Günstig und mit guter Kamera: Honor 10 – ab 399 Euro

Foto: DerStandard/Georg Pichler

Für etwa 399 Euro bietet Huawei mit dem Honor 10 ein Gerät, welches nur kleine Abstriche im Vergleich zum Top-Modell, dem P20, macht, trotzdem aber gut 200 Euro weniger kostet. Der "Flaggschiff-Killer" bringt ein 5,84-Zoll-Display mit Notch und eine Auflösung von 2.280x1080 Pixel. Als Prozessor steckt die Eigenproduktion Kirin 970, dazu gibt es vier GB RAM und 64 GB Onboardspeicher. Die Hauptkamera bringt 24 und 16 Megapixel und wurde im STANDARD-Test besonders gelobt. Bei der Frontkamera gibt es einen 24-Megapixel-Sensor.


Wenn es Apple sein MUSS: iPhone 7 – ca. 500 Euro

Foto: standard/pichler

Für Apple-Fans, die sich weigern, ein anderes Betriebssystem zu nutzen und nicht tief in die Tasche greifen wollen, könnte sich ein Blick auf das iPhone 7 lohnen. Das Gerät mag zwar gut zwei Jahre alt sein, allerdings hat Apple immer noch beim Support seiner Smartphones die Nase vorne und bietet vier bis fünf Jahre lang Sicherheitsupdates. Im Test konnte das Gerät mit sehr guten Lautsprechern und einer – für den Zeitpunkt – guten Kamera punkten.

Allerdings gilt zu bedenken, dass das iPhone 7 das erste der Apple-Handys war, welches auf die Kopfhörerklinke verzichtet. Sollte eine solche gewünscht sein, wäre ein Griff zum iPhone SE notwendig, wobei sich dies nicht empfiehlt – das Gerät ist nämlich inzwischen noch veralteter.


Ausblick

In den kommenden Monaten sollten zahlreiche weitere Smartphones der Mittelklasse auf den Markt kommen. Auf der Elektronikmesse IFA stellten unter anderem Sony, LG, der chinesische Hersteller ZTE und Lenovo (Motorola) neue Mittelklasse-Geräte vor. Xiaomi hat kürzlich das Poco F1 vorgestellt, ein Smartphone mit dem Top-Prozessor Snapdragon 845 – um rund 350 Euro. DER STANDARD wird das Gerät in den kommenden Wochen testen. (muz, 1.9.2018)