Washington/Jerusalem – Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird US-Präsident Donald Trump möglicherweise zur umstrittenen Einweihung der US-Botschaft in Jerusalem einladen. Auf die Frage eines Journalisten, ob er während seines Washington-Besuchs plane, Trump einzuladen, sagte Netanjahu am Samstagabend, er werde mit dem US-Präsidenten sicherlich über diese "Möglichkeit" sprechen.

Er sei ihm "sehr dankbar für diese historische Entscheidung", fügte er vor seiner Abreise hinzu. Netanjahu trifft Trump am Montag.

Ankündigung

In einem Bruch mit jahrzehntelanger US-Politik hatte US-Präsident Donald Trump Anfang Dezember angekündigt, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft dorthin zu verlegen. Nach Angaben des US-Außenministeriums wird die US-Botschaft zum 70. Jahrestag der israelischen Staatsgründung am 14. Mai umziehen. Sie wird zunächst mit einem kleinen Stab im Gebäude des US-Konsulats untergebracht, das zwischen dem Westteil Jerusalems und den palästinensischen Wohngebieten im Ostteil liegt.

Der Status von Jerusalem ist eine der heikelsten Fragen im Nahostkonflikt. Israel hatte den Ostteil samt der historischen Altstadt im Sechstagekrieg 1967 besetzt und 1980 annektiert, die Uno erkennt die Annexion aber nicht an. Die Palästinenser beanspruchen Ostjerusalem als Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaats. Internationaler Konsens war bisher, dass der Status von Jerusalem in einem Friedensabkommen mit den Palästinensern festgelegt werden soll. (APA, 4.3.2018)