Dieser Ausschnitt wurde in dem Bericht verwendet.

Foto: Channel One

Der russische Staatsender Channel One TV nutzte für eine Sendung zum Syrien-Krieg Gameplay-Videos aus dem Videospiel "Arma 3". In dem Bericht ging es um die Erfolge der russischen Armee. Dabei wurde auch auf Roman Filippov eingegangen, ein 25-jähriger Pilot, der in Syrien verstarb. In dem Bericht wurden die letzten Aktionen des Soldaten gezeigt – mittels Szenen aus genanntem Videospiel.

Viele Vermutungen rund um Bericht

Auf Pikabu, dem russischen Reddit, entbrannte daraufhin eine Diskussion rund um den Bericht. Manche User vermuteten Absicht und andere einen Fehler. Weitere Nutzer sahen die Verwendung des Clips auch als eine Art Hilferuf des zuständigen Redakteurs, der von staatlicher Seite zu dem Bericht gezwungen worden sein soll. Aber auch ein "Easter-Egg", also eine Art Überraschung für Gamer wurde nicht ausgeschlossen.

"War ein Fehler des Videoschnitt-Chefs"

Letztgenannter Vermutung widerspricht hingegen der Blogger Nikolai Chumakov. Die Sendung ist an 40-50-Jährige gerichtet, die wohl kaum Wissen zu "Arma 3" aufweisen. In weiterer Folge entschuldigte sich der Fernsehsender für die Ausstrahlung des Gameplays, wie die BBC berichtet. "Die Verwendung des Videos war ein Fehler unseres Videoschnitt-Chefs, der den Clip aus dem Archiv nahm", wurde erklärt.

Gameplay-Videos von Politik beliebt

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Gameplay-Videos als vermeintlicher Beweis verwendet werden. Das russische Verteidigungsministerium wollte mit einem Screenshot aus einem Youtube-Video zum Videospiel "AC-130 Gunship Simulator" etwa ein Bündnis zwischen dem IS und den USA nachweisen. Ein anderes Mal schluderte auch US-Präsident Trump. Er prahlte mit dem Verkauf von Kampfjets, die es nur in "Call of Duty: Advanced Warfare" gibt. (red, 05.03.2018)