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Apple-Chef Tim Cook ist stolz auf die Architektur des neuen Hauptquartiers, so mancher Angestellte dürfte das mittlerweile aber anders sehen.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULL

Bei einem sind sich fast alle Beobachter einig: Hübsch anzusehen ist es, das neue Apple-Hauptquartier. Ob die runde Architektur mit ihren riesigen Glasscheiben aber auch praktikabel ist, ist eine ganz andere Frage, und zwar eine, die nun durch einen aktuellen Bericht erneut aufgeworfen wird.

Notruf

Der San Francisco Chronicle hat gleich drei Notrufe aus dem Apple-Hauptquartier veröffentlicht, in denen Unfälle im neuen Gebäude dokumentiert werden. Alle eint sie, das unvorsichtige Angestellte in Türen oder Fenster gelaufen sind. Dies offenbar mit solcher Wucht, dass andere Angestellte des Unternehmens sich dazu veranlasst sahen, die Rettung zu rufen.

So ist etwa in einem Anruf von einem Cut die Rede, das groß genug ist, um genäht werden zu müssen. In einem anderen Fall verweist man darauf, dass der Betroffen desorientiert wirkt, und ebenfalls leicht blutet.

Menschen statt Vögel

Von Seiten Apples hieß es schon vor einigen Wochen, dass man eigentlich mehr Probleme mit Vögeln erwartet habe, die gegen die Scheiben fliegen. Dies habe sich zwar nicht bewahrheitet, mit unaufmerksamen Angestellten hatte man hingegen nicht gerechnet. Der SF Chronicle verweist allerdings auch darauf, dass Verantwortliche der kalifornischen Stadt Cupertino, in der das Apple-Hauptquartier angesiedelt ist, schon im Vorfeld explizit vor solchen Gefahren durch die Architektur gewarnt haben.

Design follows function

Bei Apple betont man, dass man daran arbeite, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Das scheint teilweise zu gelingen: In den letzten Wochen soll zumindest kein Notruf nach einem entsprechenden Unfall mehr notwendig gewesen sein. Trotzdem muss sich Apple natürlich die Frage gefallen lassen, ob man hier das Aussehen über die Funktion gestellt hat – wie es bei gutem Design eigentlich nie der Fall sein sollte. (red, 6.3.2018)