Wien – Der Inkassoverband Österreich (IVÖ) warnt vor neuen Fällen sogenannter Fake-Inkassos. In den vergangenen Tagen haben zahlreiche Konsumenten in ganz Österreich Zahlungsaufforderungen erhalten. Die dahinterstehenden Forderungen waren jedoch frei erfunden, berichtete der IVÖ am Dienstag.

Die angeblichen Inkassounternehmen gebe es in Wirklichkeit gar nicht. "Sehr häufig benutzen Betrüger Logos bestehender Unternehmen oder fälschen sogar deren E-Mail-Adressen und Telefonnummern, um ihren falschen Forderungen Nachdruck zu verleihen. Uns sind Fälle bekannt, bei denen aus dem Ausland Tausende Briefe an arglose Konsumenten in Österreich geschickt wurden. Wie viele der Empfänger gezahlt haben, ist zwar nicht bekannt. Wir vermuten, dass zig-tausende Euros auf die Konten der Betrüger geflossen sind", schilderte Walter Koch, Präsident des IVÖ.

Bei Erhalt von Inkasso-Mahnungen sollte man diese auf Plausibilität prüfen, riet Koch. "Die Standes- und Ausübungsregeln für Inkassoinstitute verpflichten Inkassoinstitute bereits im ersten Mahnschreiben genaue Angaben zur Forderung zu machen. Zum Beispiel muss der Name oder die Firma des Auftraggebers sowie der Grund für die Forderung genannt werden. Auch hat dieses Schreiben den Hinweis zu enthalten, wo Informationen über die Gewerbeberechtigung des Inkassoinstitutes erhältlich sind", erläuterte Koch.

Zunächst sollte man laut IVÖ klären, ob die Forderung bzw. der Gläubiger überhaupt bekannt sind. Außerdem sollte überprüft werden, ob bestimmte Daten wie der Betrag stimmen oder ob die Bankverbindung ist Ausland verweist. Inkassobüros benötigen darüber hinaus eine Gewerbeberechtigung, die man hier findet. (APA, 6.3.2018)