Harry Kane und Son Heung-min peilen mit Tottenham das CL-Viertelfinale an.

Foto: APA/AFP/IAN KINGTON

London – Mit breiter Brust geht Tottenham am Mittwoch (20.45 Uhr/live ORF eins) ins Champions-League-Duell mit Juventus Turin. 17 Pflichtpartien sind die Londoner ungeschlagen, das 2:2 im Hinspiel bietet eine gute Ausgangssituation. Der Respekt vor der "Alten Dame" hält sich in Grenzen. "Wir haben keine Angst", sagte Spurs-Kicker Son Heung-min, dessen Club das zweite CL-Viertelfinale der Historie anpeilt.

Freilich kommt auch Vorjahrsfinalist Juve in Topform auf die Insel. Zehn Serie-A-Partien hat die Elf von Massimiliano Allegri gewonnen, die Italiener sind bei 17 Siegen sogar schon 20 Pflichtspiele en suite ohne Niederlage.

Für Tottenham kein Grund zur Nervosität. "Wir sind hungrig. Und wir sind noch nicht fertig", betonte Son, Nationalteamkollege von Salzburg-Stürmer Hwang Hee-chan. "Wir haben uns das CL-Viertelfinale verdient – oder mehr. Wir sind gut genug."

Spurs mit Selbstvertrauen

Die Moral jedenfalls stimmte im Hinspiel. Da lagen die Spurs von Mauricio Pochettino nach einem Doppelpack Gonzalo Higuains nach neun Minuten 0:2 in Rückstand. "Wir waren schon fast draußen. Aber wir haben unseren Charakter gezeigt. Das war ein weiteres Beispiel für unsere Wettbewerbstauglichkeit", meinte Spurs-Tormann Hugo Lloris.

Für ihn ist das Duell mit dem zweifachen Finalisten der jüngsten drei Jahre wegweisend. "Der Club und das Team werden von Saison zu Saison stärker", sagte der Franzose. "Das Hauptziel ist es, den Abstand zu den besten Vereinen Europas zu verkleinern."

Historische Chancen

Setzt sich Tottenham gegen Paulo Dybala und Co. tatsächlich durch, wäre es das erst zweite CL-Viertelfinale der Clubgeschichte. Zum bisher einzigen Mal gelang das in der Saison 2010/11, als man sich gegen Real Madrid (gesamt 0:5) ohne Chance präsentierte.

Historisch könnte der Abend auch für Juve werden: Ein Europacupsieg in London gelang in sechs Versuchen bisher noch nie, und der wird am Mittwoch – von einem hohen Remis oder Elferschießen abgesehen – wohl nötig sein.

City so gut wie durch

Wenig Spannung verspricht hingegen die zweite Mittwochpartie zwischen Manchester City und dem FC Basel. Nach dem 4:0-Auswärtserfolg der Engländer ist das Heimspiel für den souveränen Tabellenführer der Premier League nur noch ein besserer Trainingskick.

"Es ist ein guter Test, um zu sehen, wie wir mit dieser Situation umgehen", erklärte City-Coach Pep Guardiola. "In der CL ist es wichtig, wie du in guten Momenten und wie du in schlechten Momenten agierst."

Basler Wunder könnte Österreich schmerzen

Aus österreichischer Perspektive wäre einzig eine Basler Sensation interessant. Denn nur dann – und wenn Basel auch im Viertelfinale punktet – hätte die Schweiz noch die Chance, Österreich in der UEFA-Fünfjahreswertung zu überholen.

Vor dem Spiel liegt Rot-Weiß-Rot 0,8 Punkte vor den Eidgenossen auf Rang elf. Dieser dürfte dem heimischen Meister der Spielzeit 2018/19 ein Ticket für die Gruppenphase der "Königsklasse" bringen. (APA/Reuters, 6.3.2018)