Margot Löbl leitet die ärztliche Direktion des Krankenhaus Nord, Jochen Haidvogel ist Pflegedirektor im 785-Betten-Spital. Die kollegiale Führung vervollständigen Werner Steinböck als Verwaltungsdirektor und Wilfried Gröblinger als technischer Direktor.

Andy Urban

Beim Spital Nord laufen noch Restbauarbeiten und Mängelbehebungen.

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Der Vollbetrieb ist ab September 2019 vorgesehen.

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Die ersten Patienten sollen im Juni 2019 im modernen Spitalskomplex behandelt werden.

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Wien – Die Rolltreppen, durch die noch laufenden Restbauarbeiten ordentlich ramponiert, sind noch nicht in Betrieb. Offen von den Decken hängende Drähte wurden behelfsmäßig mit Blumen dekoriert, um sie zu verstecken. Und die Uhr im großen Veranstaltungsraum zeigt noch konsequent 24 Stunden am Tag 12 Uhr an.

Für den ersten Festakt war das noch im finalen Baustellenstadium befindliche Krankenhaus Nord aber soweit bereit: Am Dienstag erhielt die neubestellte sogenannte kollegiale Führung des Spitals im rund 300 Personen fassenden Veranstaltungsraum die offiziellen Dekrete von Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) überreicht.

Die vier Führungskräfte sollen mit ihren Teams sicherstellen, dass – wie zuletzt geplant – im Juni 2019 der erste Patient im 785-Betten-Spital behandelt werden kann. Die Vollinbetriebnahme soll im darauffolgenden Herbst erfolgen. Das Spital wird nach massiven Verzögerungen und Problemen jedenfalls um einige Hundert Millionen Euro mehr kosten als ursprünglich budgetiert.

Löbl neue ärztliche Direktorin

Zur ärztlichen Direktorin des Spitals wurde Margot Löbl bestellt. Löbl, seit 1992 im Donauspital tätig und dort zuletzt Assistentin des ärztlichen Direktors, ist bereits seit 2016 im Team des Krankenhauses Nord für die aufwendige Vorbereitung und Aufnahme des klinischen Betriebs zuständig. Laut Löbl ist der applikatorische Probebetrieb schon angelaufen, seit Februar etwa im Bereich der Geburtshilfe. Im Frühjahr geht es bei der Medizintechnik weiter.

Seit Ende Jänner 2018 laufen erste betriebsorganisatorische Schulungen. "Insgesamt werden im Krankenhaus Nord 2.148 Personen arbeiten", sagte Löbl dem STANDARD. Diese müssten alle in ihren Bereichen eingeschult werden, bevor die ersten Patienten aus anderen Krankenhäusern ins Spital Nord übersiedeln. Die ärztliche Führungsebene sei vorbehaltlich laufender Ausschreibungen aber bereits komplett.

Aufbau der Technik stockt

Zum Leiter der technischen Direktion wurde Wilfried Gröblinger ernannt. Gröblinger ist bereits seit 2014 stellvertretender Programmleiter im Spital Nord. Gröblinger selbst sprach am Dienstag von einer "Riesenherausforderung".

Der Aufbau der technischen Direktion, die dem Zeitplan hinterherhinkt, sorgte jedenfalls für Aufregung. So waren zuletzt laut Auskunft des Krankenanstaltenverbunds (KAV) erst 26 Mitarbeiter vor Ort tätig, im Endausbau bis 2018 sollen es aber 87 sein.

Der Plan des KAV, die Technik im Spital Nord selbst aufzubauen, ging nicht auf. Zwar werden aktuell sämtliche benötigte Dienstposten ausgeschrieben, wie Gröblinger sagte. Weil spezialisiertes Personal auf dem Arbeitsmarkt laut KAV aber nur eingeschränkt vorhanden ist, muss auch eine externe Unterstützung ausgeschrieben werden. Mit der Auslagerung von technischen Bereichen soll der Zeitplan für die Eröffnung sichergestellt werden. Dieser ist laut Gröblinger gesichert. "Die Aufregung ist nicht nachvollziehbar."

Die kollegiale Führung vervollständigen Verwaltungsdirektor Werner Steinböck sowie Pflegedirektor Jochen Haidvogel. Stadträtin Frauenberger sagte im Rahmen des Festaktes, dass Wien "mit diesem Haus Geschichte schreiben" werde – und meinte damit natürlich positive Schlagzeilen. Die Fehler, die beim Bau passiert seien, werde man aber gründlich und transparent "aufarbeiten". (David Krutzler, 6.3.2018)