Brasilia – Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ist einer Inhaftierung einen Schritt näher gekommen. Der Oberste Gerichtshof (STJ) wies am Dienstag einen Antrag Lulas ab, um einer eventuellen vorzeitigen Einlieferung ins Gefängnis zu entgehen, bis über seine Berufung gegen eine Verurteilung zu zwölf Jahren Haft wegen Korruption entschieden wird.

Wenn die Staatsanwaltschaft die effektive Inhaftierung beantragt, kann Lula noch einmal dagegen Einspruch vor dem STJ einlegen. Der ehemalige Staatschef war Ende Jänner in zweiter Instanz zu zwölf Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. Der Ex-Präsident wurde für schuldig befunden, in einem Skandal um den staatlichen Ölkonzern Petrobras von einem Bauunternehmen die Renovierung eines Luxus-Appartements angenommen zu haben.

In Umfragen vorne

Der 72-jährige Politiker der Arbeiterpartei will bei der Präsidentenwahl im Oktober erneut antreten. Der Präsident der Jahre 2003 bis 2010 liegt in den Umfragen mit bis zu 36 Prozent derzeit deutlich vorne. Bei einem endgültigen Urteil könnte jedoch die Justiz seine Kandidatur verbieten. (APA, 6.3.2018)