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Google fängt sich mit seiner Hilfe beim US-Drohnenprogramm scharfe Kritik ein.

Foto: REUTERS

Kaum ein anderes Unternehmen hat in den vergangenen Jahren ein ähnlich großes Know-How im Bereich Maschinenlernen aufgebaut wie Google. Und genau dieses bringt man nun in eine neue Kooperation ein – und zwar eine, die auch intern für einige Aufregung sorgt.

Militärische Kooperation

Unter dem Namen Project Maven arbeitet Google mit dem US-Verteidigungsministerium zusammen, dies geht aus eine Pressemitteilung des Pentagon hervor. Die neuronalen Netzwerke von Google sollen dabei verwendet werden, um Drohnenvideos auszuwerten. Als Trainingsmaterial werden mehrere Millionen Stunden Videomaterial herangezogen.

Konkret spricht die Aussendung davon, dass die Google-Software auf die Erkennung von 38 unterschiedliche Objektklassen trainiert wird. Bei all diesen handle es sich um Dinge, die im Kampf gegen den Islamischen Staat im Irak und in Syrien essentiell seien, wie das Militär betont. So könne man sogar Bewegungen von einzelnen Menschen analysieren.

Scharfe Kritik

Laut einem Bericht von Gizmodo ist die Mitteilung des Pentagon bei Google-Angestellten auf wenig erfreute Reaktionen gestoßen. Intern sollen sich viele Mitarbeiter regelrecht empört über den Einsatz von Google-Software für militärische Zwecke zeigen. Zudem werfe diese Kooperation grundlegende ethische Fragen über die weitere Entwicklung von Maschinenlernen auf.

Reaktion

In einer Stellungnahme versucht Google zu kalmieren: Man helfe US-Regierungsstellen seit Jahren bei der Entwicklung von technischen Lösungen. Im konkreten Fall stelle werde die ohnehin als Open Source verfügbare Software TensorFlow zur Bildanalyse verwendet. Zudem würden die neuronalen Netzwerke auch keinerlei Entscheidungen selbst treffen: Alles was sie tun, sei das Datenmaterial vorzusortieren, sämtliche Entdeckungen müssten dann aber noch einmal von einem menschlichen Analysten durchgesehen werden. Zudem sei die Kooperation bewusst auf Operationen beschränkt, die nichts mit Angriffen zu tun haben.

Ganz generell sei man sich aber natürlich bewusst, dass der Einsatz von Maschinenlernen im militärischen Bereich grundlegende Bedenken aufwirft. Insofern wolle man dieses Thema auch intern weiter diskutieren, und klare Regeln sowie Sicherheitsmaßnahmen in diese Richtung entwickeln, versichert das Unternehmen. (apo, 7.3.2018)