Hee Chan Hwang, der nach seiner Ristprellung rechtzeitig fit wurde, und Munas Dabbur sollen die zuletzt unsichere BVB-Defensive vor Probleme stellen. Von den vergangenen zehn Europacup-Spielen hat Dortmund nur eines für sich entschieden – und dabei stets ein Gegentor erhalten.

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Um vor der gelben Wand gegen Dortmund zu bestehen fordert RBS-Trainer Rose in Anlehnung an Otto Baric "eine maximale Leistung in allen Bereichen."

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Dortmund – Auf Red Bull Salzburg wartet am Donnerstag (19.00 Uhr/live Puls 4) das größte Fußball-Spiel der jüngeren Vergangenheit. Die Salzburger gastieren im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League als klarer Außenseiter bei Borussia Dortmund. Die jüngste Formkurve gibt den Bullen aber Zuversicht. Es geht um die bestmögliche Ausgangsposition für das Rückspiel nächste Woche in Salzburg.

Imposante Auswärtsserie

30 Pflichtspiele ist Salzburg bereits ungeschlagen, von den vergangenen 17 Europacup-Partien ging keine verloren. Gelingt das auch in Dortmund, wäre Österreichs Serienmeister auf internationalem Rasen zehn Auswärtsspiele unbesiegt.

Die einzige Niederlage in bisher 42 Bewerbspartien unter Trainer Marco Rose setzte es im August bei Sturm Graz (0:1). Im Europacup geht die ungeschlagene Serie bis zum 20. Oktober 2016 (0:1 gegen OGC Nizza) zurück.

Rose fordert mutiges Auftreten

Salzburg reiste Mittwochmittag mit einem vollen Kader und dem Selbstvertrauen von zuletzt fünf Pflichtspielsiegen in Folge nach Dortmund. Auch die angeschlagenen Diadie Samassekou (Kopfverletzung) und Hwang Hee-chan (Ristprellung) waren mit an Bord.

"Wir trauen uns durchaus zu, auch in Dortmund bestehen zu können", betonte Rose. "Wir wissen aber auch, dass ein hartes Stück Arbeit auf uns zukommt, dass extreme Qualität in Dortmund auf uns wartet. Dafür müssen wir bereit sein, auch groß zu denken, um dann auch mutig aufzutreten."

Geballte BVB-Offensivkraft

Einstellen müssen sich die Bullen vor allem auf die Dortmunder Kreativabteilung mit Marco Reus, Mario Götze und Andre Schürrle. Ganz vorne dürfte Michy Batshuayi stürmen.

"Borussia Dortmund hat außergewöhnliche Offensivqualität und kann dabei enorme Wucht entwickeln, die man erstmal verteidigen muss", erklärte Rose. Es werde auf eine extrem gute Defensivleistung ankommen. "Wir müssen viel laufen und viel investieren, um unseren Fußball auf den Platz zu bringen."

Auf den Spuren von Austria Salzburg

Salzburg steht erst das dritte Mal in einem Europacup-Achtelfinale. 2014 kam in der Europa League gegen den FC Basel das Aus, dem Vorgängerclub Austria Salzburg gelang 1994 im UEFA-Cup gegen Sporting Lissabon der Aufstieg.

In seiner Diktion erinnerte Rose bereits an den damaligen Erfolgscoach Otto Baric. "In jedem Fall brauchen wir eine maximale Leistung in allen Bereichen", meinte der Deutsche.

Trainer Peter Stöger hat Dortmunds Defensive seit Dezember zwar stabilisiert, eine unüberwindbare Hürde stellt sie aber sicher nicht dar. Von den vergangenen zehn Europacup-Spielen hat der BVB nur eines für sich entschieden – und dabei stets ein Gegentor erhalten. "Wir müssen aufmerksam und leidenschaftlich verteidigen und mit viel Mut angreifen", forderte Rose daher.

"Ziel ist es, ein Ausrufezeichen zu setzen"

Gewonnen hat Salzburg in Deutschland noch nie. Die Stimmung im mit über 60.000 Zuschauern gefüllten BVB-Stadion hat Rose im Vorhinein intern thematisiert. Salzburg wird von rund 2.000 Fans begleitet – so viel wie noch nie in der seit 2005 währenden Red-Bull-Ära bei einer Auswärtspartie. "Es ist ein ganz außergewöhnliches Spiel für den ganzen Verein", erklärte Sportchef Christoph Freund. Er sprach von einem "Highlight-Spiel".

Dortmund sei der klare Favorit. "Aber wir haben einen sehr guten Lauf, das Selbstvertrauen und die Mentalität. Wir sind schwer zu schlagen", meinte der sportliche Leiter. Es gebe niemanden, der nicht bis in die Haarspitzen motiviert sei. Freund: "Wir wollen zeigen, dass wir mit solchen Vereinen mithalten können. Das Ziel ist es, sich richtig gut zu verkaufen und noch einmal ein Ausrufezeichen zu setzen." (APA, 8.3.2018)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zum Achtelfinal-Hinspiel der Europa-League am Donnerstag:

Borussia Dortmund – Red Bull Salzburg (Dortmund, Signal Iduna Park, 19.00 Uhr/live Puls 4 und Sky, SR Vincic/SLO). Rückspiel am 15. März (21.05 Uhr) in Salzburg.

Dortmund: Bürki – Piszczek, Sokratis, Toprak, Schmelzer – Weigl, Dahoud – Reus, M. Götze, Schürrle – Batshuayi

Ersatz: Weidenfeller – Zagadou, N. Sahin, Castro, Pulisic, Philipp, Sancho, Isak

Es fehlen: Akanji (in Europa League nicht spielberechtigt), Kagawa, Guerreiro (beide nach Fußverletzung), Jarmolenko (Fußverletzung), Rode (Schambeinprobleme), Durm (Bänderriss im Sprunggelenk)

Fraglich: Sancho (nach Bänderverletzung im Sprunggelenk)

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho, Caleta-Car, Ulmer – Samassekou – Yabo, X. Schlager, V. Berisha – Hwang/Gulbrandsen, Dabbur

Ersatz: C. Stankovic, Carlos Miguel – Farkas, Pongracic, Onguene, Haidara, Ch. Leitgeb, Minamino, Wolf

Fraglich: Samassekou (leichte Kopfverletzung), Hwang (Ristprellung)