Der Friedensvertrag von St. Germain und Folgen: "Menschen und Mächte: Trauma, Träume und Tragödien" am Donnerstag um 21.05 Uhr auf ORF 2.

Foto: ORF/ÖNB/Albert Hilscher

Wien – "Führer werden gemacht, und nicht geboren", lautet dieThese zu Beginn ORF-Dokumentation "Trauma, Träume und Tragödien – Ein Friedensvertrag und seine Folgen" im Rahmen des Schwerpunkts "1938 – Der ,Anschluss'", am Donnerstag, den 7. März um 21.05 Uhr.

Welchen Anteil der Friedensvertrag von Saint Germain nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg am Aufstieg Adolf Hitlers hatte, analysiert Andreas Novak mit Archivaufnahmen und Experteninterviews, etwa mit Historikern wie Christa Hämmerle, Hannes Leidinger und Gerhard Jagschitz sowie der Psychoanalytikerin Elisabeth Brainin.

Das nicht mehr existente ehemalige wilhelminische Kaiserreich und die ebenfalls zusammengebrochene Donaumonarchie waren nach der Neuordnung der Siegermächte 1919 große Verlierer und sahen sich mit zu großer Härte bestraft und von allen Möglichkeiten beraubt. Der Vertrag galt ihnen fortan als "Schande von St. Germain".

Traumatisierte Nationen

Der Zorn über die verlorenen Gebiete traf auf ein Volk, das unter Kriegstraumata litt. In Österreich kehrten mehr als 300.000 Männer mit Kriegsverletzungen aus dem Ersten Weltkrieg heim. Das Hauptinteresse des Staats lag darin, sie wieder arbeitsfähig zu machen. Inflation und Armut wuchsen grenzenlos. Historiker Jagschitz sieht die Politik in der Verantwortung für alles, was danach folgte.

Der ORF setzt den Schwerpunkt am Freitag mit einer Dokumentation über Kurt Schuschnigg und "Universum History" über die Suche nach Hitlers Volk. (red, 7.3.2018)