Buenos Aires – Der letzte Diktator Argentiniens, Reynaldo Bignone, ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das bestätigten Mitarbeiter des Zentralen Militärkrankenhauses in Buenos Aires am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Todesursache war zunächst nicht bekannt.

Der General hatte das südamerikanische Land als De-Facto-Staatspräsident nach der Niederlage Argentiniens im Falkland-Krieg gegen Großbritannien von Juli 1982 bis Dezember 1983 regiert. Er leitete den Übergang von der Diktatur zur Demokratie ein, rief Wahlen aus und gab dann die Macht an den gewählten Präsidenten Rául Alfonsín ab. Bignone musste sich später vor Gericht wegen Menschenrechtsverbrechen verantworten und wurde auch verurteilt.

30.000 Menschen verschwanden

Die Diktatur in Argentinien hatte von 1976 bis 1983 angedauert. Fast 30.000 Menschen, darunter auch Kinder, verschwanden damals nach Zahlen von Menschenrechtsorganisationen spurlos; Regimekritiker wurden gefoltert und auch aus Flugzeugen geworfen. (APA, 7.3.20178)