Die SPÖ geht als Dreierteam in den Salzburger Landtagswahlkampf: Walter Steidl (Mitte), Stefanie Mösl und Gerhard Forcher.

Foto: SPÖ Müseler

Salzburg – Der Salzburger SPÖ-Chef Walter Steidl hat genug von der Opposition. Nach der Landtagswahl am 22. April möchte der 60-Jährige Regierungsverhandlungen führen. "Ich stehe Haslauer als Partner zur Verfügung", sagt Steidl bei seinem Wahlkampfauftakt in Richtung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). "Wenn er sich für uns entscheidet, bekommt er Verlässlichkeit und Handschlagqualität. Bei uns gibt es keine politischen Glücksritter."

Das Wahlziel der Sozialdemokraten ist ein Vertrauenszuwachs gegenüber der letzten Wahl. Die SPÖ solle zumindest zweitstärkste Kraft werden. Zurückzufallen hinter die FPÖ sei ein No-Go, sagt der Listendritte Gerald Forcher. Aufwind verspricht sich der Landesparteivorsitzende Steidl auch von der Wahl in Kärnten: "Wir werden den kräftigen Südwind nutzen."

Sicherheit für Salzburger

Inhaltlich haben sich die Salzburger Sozialdemokraten bei diesem Wahlkampf einem weiten Sicherheitsbegriff verschrieben. Neben der persönlichen Sicherheit wollen sie ein gutes Leben für die Salzburger ermöglichen. Eltern sollen sicher sein, dass sie einen Kinderbetreuungsplatz bekommen, es die Garantie für eine berufliche Erstausbildung gibt, einen Arbeitsplatz und leistbares Wohnen, fasst Steidl zusammen. Konkret soll es eine gesetzliche Mietobergrenze von acht Euro pro Quadratmeter geben.

Die Plakate der SPÖ versprechen über eine sogenannte "Steidl-Garantie" die Erweiterung des Europarks und mehr Polizisten für Salzburg. 262 Planstellen bei der Polizei, die derzeit nicht besetzt seien, müssten nachbesetzt werden, sagt die Listenzweite Stefanie Mösl. Außerdem sollen Ausbildungstage bei Blaulichtorganisationen den Freiwilligen honoriert beziehungsweise finanziell abgegolten werden. "Die Erweiterung des Europarks steht stellvertretend für viele Betriebe, die daran gehindert werden, neue Arbeitsplätze zu schaffen", sagt Forcher. Diese "Politik des Stillstands" wollen die Roten beenden.

Kompetenzzentrum für Holz

Gleichzeitig will Steidl ein Jahrzehnt der Infrastrukturinvestitionen einläuten. Dabei stehe der Verkehr an oberster Stelle. Es brauche keinen Gitzentunnel, sondern mehr und bessere Öffis. Ziel sei etwa ein 365-Euro-Jahresticket. Ebenso massiv investieren wollen die Roten in Krabbelgruppen, Unis, Radwege, Flughafen und die niedergelassenen Ärzte auf dem Land. Als "visionäres Projekt" schlägt Steidl vor, Salzburg als europaweites Kompetenzzentrum für Holz zu positionieren. Die vielen Holzunternehmen, das Holztechnikum Kuchl und die HTL in Hallein sowie die Arbeitsgemeinschaft Pro Holz würden bereits eine gute Basis dafür liefern.

Am Donnerstagabend findet auch der Wahlkampfauftakt für die Parteibasis im Braugewölbe der Stiegl-Brauerei statt. Auch Ex-Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzender Christian Kern wird dabei den Wahlkampf miteröffnen. (Stefanie Ruep, 8.3.2018)