Ofterschwang – An diesem Wochenende könnten im Damen-Weltcup in Ofterschwang weitere drei Kristallkugeln vergeben werden. Mikaela Shiffrin würde schon mit Platz sechs im Riesentorlauf am Freitag den Gesamtweltcup vorzeitig für sich entscheiden, am Samstag kann das Wunderkind aus Colorado die Slalom-Kugel draufpacken. Österreichs Damen droht indes der Verlust der Führung in der Mannschaftswertung an die Schweiz.

Bereits vor den Olympischen Spielen war festgestanden, dass Shiffrin der Weltcup-Triumph praktisch nicht mehr zu nehmen ist. Nun liegt die US-Amerikanerin sechs Rennen vor Schluss 561 Punkte vor der Schweizerin Wendy Holdener in Front. Die 22-Jährige benötigt im Riesentorlauf (11.00/14.00 Uhr) offiziell einen sechsten Platz, um ihre zweite große Kugel in Folge abzusichern. Theoretisch könnte sie sich aber wohl selbst bei einem Sieg von Holdener einen Ausfall leisten, da die Zeichen bei der Schweizerin darauf stehen, beim Weltcupfinale in Aare nächste Woche auf die Speed-Bewerbe zu verzichten.

Im Slalom-Weltcup hat Shiffrin 175 Punkte Vorsprung auf die Slowakin Petra Vlhova. Mit einem zehnten Platz wäre ihr auch die insgesamt fünfte Kristallkugel in ihrer Spezialdisziplin endgültig sicher. Das Rennen am Samstag (9.30/12.30 Uhr, beide live ORF eins), für das ebenfalls Temperaturen deutlich über 10 Grad plus erwartet werden, wird auch zur Abschiedsvorstellung von Michaela Kirchgasser und Veronika Velez-Zuzulova.

Was den Riesentorlauf-Weltcup angeht, hat die Deutsche Viktoria Rebensburg derzeit die besten Chancen. Die 28-Jährige muss sich aber noch mit der Französin Tessa Worley herumschlagen, die nur 32 Punkte Rückstand hat. Um ihre dritte Kristallkugel für den Riesentorlauf und zugleich insgesamt fix einplanen zu können, braucht Rebensburg zumindest Rang zwei, sofern Worley im Allgäu bestenfalls 19. werden sollte. In Aare steht jeweils nur noch ein Rennen pro Disziplin auf dem Programm.

Ein spannender Endspurt kündigt sich auch noch um den Gewinn der Mannschaftswertung an. Nachdem Österreich nach 18 Siegen in Folge 2017 Italien den Vortritt überlassen hatte müssen, steht für die ÖSV-Damen die Rückgewinnung des ersten Platzes auf der Agenda. Doch der Vorsprung auf die zweitbeste Nation ist minimal: Nur 48 Punkte im Hintertreffen sind die Schweizerinnen, die zuletzt 1994/95 gewonnen haben. "Vor ein paar Jahren war das unmöglich. Wenn man davon geredet hat, ist man ausgelacht worden", sagte der österreichische Swiss-Ski-Cheftrainer Hans Flatscher. Ob es nach 23 Jahren tatsächlich wieder für ganz vorne reicht, wird sich aber erst in Aare entscheiden. (APA; 8.3.2018)