Wien – Die SPÖ übt weiter Kritik am steuerlichen Familienbonus. "Jedes Kind ist gleich viel wert, und dem sollte auch die Regierung Rechnung tragen", sagte SPÖ-Chef Christian Kern am Donnerstag. Er fordert eine Lösung, die für jedes Kind einen Bonus von 1.500 Euro pro Jahr vorsieht. Das würde laut Kern deutlich weniger kosten als die angekündigte Senkung der Körperschaftsteuer.
"Jene Kinder, die von Not und Armut am stärksten betroffen sind, steigen bei diesem schwarz-blauen Konzept am schlechtesten aus", so der SPÖ-Chef. Ein Drittel aller Kinder profitiere überhaupt nicht vom Familienbonus. Diese Art der Familienpolitik diskriminiere im Alltag vor allem alleinerziehende Frauen, merkte Kern anlässlich des Frauentags an. "Für alleinerziehende Frauen wird dieser sogenannte Bonus zu einem großen Malus."
Stattdessen solle es für jedes Kind einen Bonus von 1.500 Euro jährlich geben. Die Kosten dafür würden "nur einen Teilbetrag der Summe ausmachen, die das schwarz-blaue Steuergeschenk an die Großspender von Sebastian Kurz in Form der KöSt-Senkung ausmacht", so Kern. Er geht dabei davon aus, dass eine Senkung der Körperschaftsteuer um fünf Prozentpunkte auf 20 Prozent rund 1,5 Milliarden Euro kosten würde. (APA, 8.3.2018)