Mannheim/Wien – Der Streit zwischen der deutschen Handball-Bundesliga und dem Europaverband (EHF) um die Terminierung von Spielen in der Champions League hat seinen vorläufigen und kuriosen Höhepunkt erreicht: Die Rhein-Neckar Löwen werden am 24. März sowohl in der Königsklasse bei Kielce als auch in der Bundesliga in Kiel antreten müssen. Die Lösung: Zum Achtelfinal-Hinspiel nach Polen schickt man die B-Truppe.

"Das ist für manche vielleicht nicht nachvollziehbar. Wir glauben aber, dass die Sponsoren, die Fans und die Mannschaft hinter der Entscheidung stehen", sagte Teammanager Oliver Roggisch. "Wir haben lange vieles mit uns machen lassen. Irgendwann mussten wir ein Zeichen setzen. Jetzt war ein Punkt erreicht, auch mal Nein zu sagen."

Fernsehen als Schlüssel

Gute Argumente im Terminstreit haben beide Seiten, die sich aber längst fast unversöhnlich gegenüberstehen. Die Bundesliga verweist auf den neuen und lukrativen TV-Vertrag, der zwei Live-Spiele in der ARD beinhaltet. Das Topduell Kiel gegen Löwen am 24. März garantiert eine enorme Reichweite im Kampf um Popularität und Sponsoren – zumal die Fußball-Bundesliga da pausiert. In vielen europäischen Ländern gilt dagegen die Champions League als TV-Premiumprodukt, weshalb die Vereine ihre Heimspiele immer am Wochenende austragen wollen. (APA/dpa, 9.3.2018)