Wien – Die titelverteidigenden Vienna Capitals setzten sich Playoff-Auftakt in der Erste Bank Eishockey-Liga im ersten Spiel des "best of seven"-Viertelfinales gegen Innsbruck mit 4:1 durch. Einen engen 3:2-Overtime-Sieg feierte Salzburg gegen Dornbirn. Linz verlor nach Verlängerung 3:4 gegen etwas überraschend Zagreb, der KAC unterlag Bozen 1:3.

Die Wiener, die Innsbruck im Vorjahr im Viertelfinale 4:0 vom Eis geschossen hatten, gingen in der dritten Minute durch einen Powerplay-Treffer von Jerry Pollastrone in Führung. Auch danach hatte Rene Swette im Tor der Gäste allerhand zu tun – nicht zuletzt, weil seine Vorderleute viele vermeidbare Strafen kassierten. Dass Verteidiger Jamie Fraser den zweiten Treffer ebenfalls in Überzahl nachlegte, war symptomatisch für das erste Drittel.

Das große Raufen

Doch nicht nur disziplinäre Vergehen waren es, mit denen sich die Tiroler das Leben schwer machten. Capitals-Kapitän Andreas Nödl überwand Swette mit einem Schuss, bei dem er an der Bande neben dem rechten Bullykreis stand – Swette machte eine unglückliche Figur, wurde kurz darauf ausgewechselt.

Im Mitteldrittel hatte der Favorit mehr Mühe. Nödl stellte dennoch aus zentraler Position in der Angriffszone auf 4:0 für die Caps. Im Schlussdrittel kamen die Innsbrucker immerhin zum 1:4-Ehrentreffer durch Sacha Guimond (45.). Eine Rauferei mündete in 10-Minuten-Disziplinar-Strafen für Rafael Rotter beziehungsweise Andrew Yogan und Jeremie Ouellet-Blain. 55 Strafminuten hatte Innsbruck am Ende stehen. "Wir waren einfach zu undiszipliniert", resümierte Innsbruck-Coach Rob Pallin.

Dornbirn knapp dran

Salzburg stand gegen Dornbirn zunächst sicher und präsentierte sich im Angriff effizient. Raphael Heuburger (6.) und Thomas Raffl (31./PP) schrieben an, Martin Grabher Meier (49.) und Christopher D'Alvise (59.) schossen die Vorarlberger aber in die Verlängerung. Dort traf Herburger nach 23 Sekunden zum 1:0-Sieg für die Gastgeber.

Linz gibt 2:0 aus der Hand

Die Black Wings waren dem Außenseiter Zagreb in der eigenen Halle zunächst überlegen und lagen durch Tore von Joel Broda (8.) und Brian Lebler (14.) schnell voran. Die Kroaten schlugen jedoch zurück und schafften zu Beginn des Schlussdrittels dank Tomas Kudelka (41.) den Ausgleich zum 3:3. Mehrmals fehlten den Linzern Zentimeter zum Siegtreffer, kurz vor Schluss etwa kratzte Mikko Lehtonen den Puck noch von der Linie. Der Finne wurde dann zum Matchwinner für Zagreb: Mit seinem zweiten Tor, einem Backhander, entschied er in der fünften Minute der Verlängerung die Partie.

Erste KAC-Niederlage gegen Bozen

Einen denkbar schlechten Auftakt erwischte auch Rekordmeister KAC. Im Grunddurchgang hatten die Kärntner alle vier Spiele gegen Bozen gewonnen, ausgerechnet jetzt setzte es auf eigenem Eis mit 1:3 die erste Niederlage. Das Ergebnis war nicht unverdient, da der KAC oft zu umständlich agierte und die Scheibe generell selten auf das Tor brachte. Die Südtiroler überzeugten hingegen mit geradlinigem und schnellem Hockey, waren zudem zweikampfstärker und im Abschluss besser. (APA, 9.3. 2018)

Ergebnisse, Viertelfinale (best of seven), 1. Spiel:

Red Bull Salzburg – Dornbirn EC 3:2 n.V. (1:0,1:0,0:2;1:0). Salzburg, 3.008.
Tore: Herburger (6.), Raffl (31./PP, 61.) bzw. Grabher Meier (49.).
Strafminuten: 8 bzw. 6.
Stand in der Serie: 1:0

Vienna Capitals – HC Innsbruck 4:1 (3:0,1:0,0:1). Wien, 4.450.
Tore: Pollastrone (3./PP), Fraser (13./PP), Nödl (17., 39.) bzw. Guimond (45.).
Strafminuten: 19 plus 10 Disziplinar Rotter bzw. 35 plus 10 Disziplinar Ouellet-Blain und Yogan.
Stand in der Serie: 1:0

Black Wings Linz – KHL Medvescak Zagreb 3:4 (2:0,1:2,0:1;0:1). Linz, 4.865.
Tore: Broda (8., 29.), Lebler (14.) bzw. Lehtonen (24., 65.), Noonan (35.), Kudelka (41.). Strafen: 12 bzw. 10.
Stand in der Serie: 0:1

KAC – HCB Südtirol 1:3 (0:1,1:1,0:1). Klagenfurt, 3.844

Tore: Kozek (38.) bzw. Monardo (15.), Smith (27.), Angelidis (47.).
Strafminuten: 4 bzw. 12.
Stand in der Serie: 0:1