Sicherheitsbehörden machen demnach die Hackergruppe "Turla" verantwortlich und sehen eine Verbindung zum russischen Geheimdienst FSB.

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Bei dem Hackerangriff auf das deutsche Auswärtige Amt ist nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" ein Protokoll zu den Brexit-Verhandlungen entwendet worden. Zu den mindestens sechs entwendeten Dokumenten hätten zudem Aufzeichnungen über EU-Gespräche zur Ukraine und zu Weißrussland gezählt, berichtete das Nachrichtenmagazin am Samstag.

Verbindung zu russischem Geheimdienst

Sicherheitsbehörden machen demnach die Hackergruppe "Turla" und ihre Kampagne "Snake" für den Angriff verantwortlich und sehen eine Verbindung zum russischen Geheimdienst FSB. Ein weiterer Hackerangriff traf dem Bericht zufolge das deutsche Bundesverwaltungsamt, wo am Donnerstag das "Passenger Name Record System" (PNR) für die Übermittlung von Fluggastdaten habe abgeschaltet werden müssen.

Wettbewerb um Opfer

Laut "Spiegel" haben Experten des russischen IT-Sicherheitsunternehmens Kaspersky Lab unterdessen herausgefunden, dass russischsprachige Hackergruppen sich einen regelrechten Wettbewerb um ihre Opfer liefern. Das treffe insbesondere auf die Gruppierungen "Turla" und "APT28" zu. Letztere ist auch unter dem Namen "Fancy Bear" bekannt.

Den Wettbewerb um gemeinsame Ziele konnte Kaspersky demnach bei Regierungsrechnern und Militäreinrichtungen in Asien nachweisen. "Fancy Bear" soll auch hinter dem Hackerangriff auf den Deutschen Bundestag im Jahr 2015 stecken. (APA, 10.3.2018)