Berlin/Brüssel/Straßburg – Kurz vor einer Debatte im Europaparlament zu der umstrittenen Ernennung des Deutschen Martin Selmayr zum Generalsekretär der EU-Kommission hat sich Jean-Claude Juncker zu Wort gemeldet. Die Beförderung Selmayrs zum höchsten Beamten der Kommission sorgt in Brüssel seit Wochen für Diskussionen.

In einem Schreiben an EU-Parlamentarier betonte EU-Kommissionspräsident Juncker nach einem Bericht der Funke-Mediengruppe (Montag), die Beförderung Selmayrs habe der "normalen Praxis der Kommission" entsprochen und sei "in Übereinstimmung mit den Personalvorschriften und allen relevanten Regeln" erfolgt.

"Erforderliche Qualifikationen"

Juncker betonte zudem, Selmayrs Ernennung zum Vize-Generalsekretär nach einem regulären Bewerbungsverfahren habe ebenso den Regeln entsprochen wie die kurz darauf erfolgte Beförderung zum Generalsekretär, nachdem der bisherige Amtsinhaber seinen Rücktritt angekündigt habe. Er besitze zweifellos alle erforderlichen Qualifikationen für das Amt, zitierte die Mediengruppe aus dem ihr vorliegenden Schreiben Junckers.

Die Beförderung Selmayrs zum höchsten Beamten der Kommission sorgt in Brüssel seit Wochen für Diskussionen und ist an diesem Montag Thema im EU-Parlament. Kritiker äußern offen den Verdacht, Juncker habe seinem bisherigen Kabinettschef Selmayr den Posten zuschanzen wollen. (APA, 12.3.2018)