Moskau – In Russland sorgen erstmals Belästigungsvorwürfe gegen einen ranghohen Politiker für Schlagzeilen. Bisher hat die russische Öffentlichkeit den Skandal um Hollywood-Mogul Harvey Weinstein und die #MeToo-Debatte als westliche politische Korrektheit abgetan. Nun werfen drei Journalistinnen dem Vorsitzenden des Außenausschusses der Staatsduma, Leonid Sluzki, vor, sie sexuell belästigt zu haben.

Am Montag bekundete dagegen eine Handvoll seiner Anhänger vor dem Parlament in Moskau Solidarität mit ihm, wie Medien berichteten.

Vorwürfe zurückgewiesen

Unterstützung fanden die Frauen bei der prominenten Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa. Sie berichtete, auch gegen sie sei der Politiker von den rechtspopulistischen Liberaldemokraten zudringlich geworden.

Sluzki weist alle Vorwürfe zurück. In einer Botschaft zum Internationalen Frauentag am 8. März entschuldigte er sich aber dafür, was Frauen seinetwegen hätten durchleben müssen. Parlamentspräsident Wjatscheslaw Wolodin und viele Abgeordnete schlugen sich auf seine Seite, sie sprachen von einer Intrige. (APA, 12.3.2018)