Genf – Die Vereinten Nationen werfen der Regierung in Myanmar (Burma) vor, die muslimische Minderheit der Rohingya auszuhungern und damit zur Flucht zu zwingen. Es scheine zu sein, dass die Regierung eine Politik der gezielten Hungersnot verfolge, erklärte die UN-Beauftragte Yanghee Lee am Montag in Genf.

Das Vorgehen gegen die Rohingya berge alle Merkmale eines Völkermords. Das Militär habe zudem Offensiven in den Provinzen Kachin und Kayin gestartet. Myanmars Gesandter Htin Lynn wies die Vorwürfe zurück und rief den UN-Menschenrechtsrat auf, Lee zu entlassen.

Lee erklärte, die Gewalt in der Unruheprovinz Rakhine im Nordwesten des Landes übertreffe alles, was in den vergangenen Jahren in Myanmar zu sehen gewesen sei. Seit August sind fast 700.000 Rohingya aus dem überwiegend buddhistischen Myanmar geflohen. (Reuters, 12.3.2018)