Das war Plan A des ORF: Doch der Zubau für Programmmitarbeiter bekam bisher keine Flächenwidmung.

Foto: Riepl Kaufmann Bammer Architekten für ORF

Wien – Es wird Platz für FM4 auf dem Küniglberg geben, für Ö1, Ö3, und einen gemeinsamen Newsroom für die ORF-Kanäle. Das 303,7-Millionen-Budget für Umbau und Sanierung des ORF-Zentrums werde eingehalten, auch wenn sie anders geplant waren.

Das werden die 35 ORF-Stiftungsräte am Mittwoch bei einer "Klausur" des wichtigsten ORF-Gremiums hören. Sieben von ihnen zum ersten Mal im schon fertiggebauten, imposanten Sitzungssaal hoch über dem Küniglberg: Vier der FPÖ Zugerechnete, drei Bürgerliche und eine von der Liste Pilz ausgesuchte Medienwissenschafterin sind neu hier. Donnerstag in einer Woche sollen sie den Plan B für das ORF-Zentrum beschließen.

Begleitende Untersuchung

Für den Rechnungshof indes ist Plan A noch nicht ausreichend geklärt. Die Staatsprüfer untersuchen das an Komplikationen nicht arme 300-Millionen-Bauprojekt begleitend. Den Stiftungsrat fragten sie gerade per Brief, warum man nicht die Variante A mit mehr Nachdruck verfolgte: einen Zubau für Programmmitarbeiter um rund 70 Millionen Euro, per Wettbewerb vergeben an Riepl Kaufmann Bammer Architekten.

Anrainer-Initiativen fürchten um Parkplätze und Ausblick. Die dafür nötige Flächenwidmung der Stadt liegt bei Stadtentwicklungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) laut ORF unabsehbar ab. Weil Zeit am Bau viel Geld ist, beim ORF öffentliches, kommt der Plan B: Die Radio-Mitarbeiter sollen ohne Zubau auf dem Küniglberg verteilt werden; der Newsroom wird – mit neuen technischen Herausforderungen – in die Gebäudelinien bestehender Hallen eingepasst. Der Stiftungsrat verwies den Rechnungshof auf die operative Verantwortung des ORF-Generals Alexander Wrabetz, der wird wohl auf Wien verweisen. Mit einem Rohbericht der Prüfer ist vor Sommer zu rechnen.

ORF-Positionierung und Digitalstrategie

Vor Plan B geht es am Mittwoch um die "Positionierung des ORF in der österreichischen Medienlandschaft" vor der Medienenquete der Regierung. Und danach* um die ORF-Digitalstrategie.

Ein Digitalthema könnte die Medienbehörde bald klären: Sie entscheidet über den vor gut einem Jahr beantragten Youtube-Channel des ORF.

Nebenan bei Facebook will ORF-Onlinechef Thomas Prantner die aus seiner Sicht inflationären ORF-Präsenzen "eindämmen". Der ORF solle nicht US-Konzerne fördern, erklärt er das in Interviews. (fid, 14.3.2018)