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Wien – Im vergangenen Jahr buchten die meldepflichtigen öffentlichen Stellen Werbung für insgesamt 177,3 Millionen Euro. Das geht aus den am Donnerstag von der Komm Austria veröffentlichten Medientransparenzdaten hervor. Im vierten Quartal gaben die meldepflichtigen Stellen 57,2 Millionen Euro aus.

Finanzministerium warb um 3,1 Millionen

Insgesamt gaben die Ministerien und das Bundeskanzleramt vergangenes Jahr 22,6 Millionen Euro für Werbung aus. Am höchsten war das Werbebudget des Finanzministeriums – 3,5 Millionen ließ sich das Ressort seine Anzeigen kosten. Danach folgt mit 3,1 Millionen Euro das Verteidigungsministerium, das Infrastrukturministerium meldete drei Millionen Euro. Nur das Justizministerium hat keine Werbeausgaben gemeldet.

Wien buchte mehr als alle anderen Länder zusammen

Die Stadt Wien schaltete im vergangenen Jahr Werbung im Wert von 17,7 Millionen Euro, ein Rückgang von 22 Prozent gegenüber 2016. Trotzdem bleibt Wien unangefochtener Spitzenreiter bei den Werbeausgaben, die Bundeshauptstadt gab 1,8-mal mehr Geld aus als alle anderen Bundesländer zusammen.

Auf Platz zwei folgt das Land Niederösterreich, das mit 3,4 Millionen Euro etwas weniger ausgab als 2016, Oberösterreich buchte für 2,8 Millionen Euro (minus 19 Prozent) und landet damit auf Platz drei. Kärnten hat sein Budget von 225.000 auf 490.000 Euro mehr als verdoppelt. In den Zahlen nicht eingerechnet sind durch Länder kontrollierte Firmen wie Verkehrsbetriebe oder Energieversorger.

"Krone" und ORF als größte Profiteure

Den größten Anteil der gesamten der Komm Austria gemeldeten öffentlichen Werbeausgaben bekam die "Kronen Zeitung", knapp 21 Millionen bekam das Blatt im vergangenen Jahr. Beim ORF warb die öffentliche Hand mit 19,7 Millionen Euro, die Gratiszeitung "Heute" bekam 13,2 Millionen Euro, 12 Millionen Euro gingen an die Mediengruppe Österreich.

Die Summen umfassen allerdings nicht die gesamten Werbeaufträge öffentlicher Stellen, Bagatellbeträge bis 5.000 Euro pro Quartal sind nicht zu melden, auch Anzeigen in nichtperiodischen Medien mit anderem Impressum sind nicht enthalten. Strafen für Falschmeldungen wurden außerdem vom Verwaltungsgerichtshof gekippt, da sie nicht "offensichtlich" waren. (pp, 15.3.2018)