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Nur in Italien die Neuwagenkäufer dem Diesel weiter treu. Der Absatz sank hier nur um einen Prozent.

Foto: AP/Kienzle

Brüssel – Die Autoverkäufe in Europa haben sich im Februar spürbar beschleunigt. Die Zahl der Kfz-Neuzulassungen in den EU-Ländern sei im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent auf 1,125 Millionen Fahrzeuge gestiegen, teilte der Branchenverband ACEA heute, Donnerstag, mit. In Österreich betrug das Plus 4,7 Prozent auf 26.499 Autos. Damit kletterte der Absatz auf den höchsten Februar-Stand seit zehn Jahren – zuletzt waren im Februar 2008 mehr Neuwagen verkauft worden.

Wachstumstreiber waren vor allem Deutschland, Spanien, Polen, die Niederlande und Deutschland – wobei in Deutschland derzeit die Umtauschprämien für ältere Dieselfahrzeuge für zusätzlichen Schub sorgen.

Europaweites Wachstum

Europaweit hatten sich die Absatzzahlen im Jänner nach einem Rückgang im Monat davor bereits um 7,1 Prozent erhöht. In den ersten zwei Monaten des Jahres ergibt sich so ein Wachstum von 5,8 Prozent, in Österreich waren es im Zweimonatszeitraum 6,6 Prozent. In Großbritannien sanken die Zulassungen hingegen um 2,8 Prozent und damit den elften Monat in Folge. In Italien betrug der Rückgang 1,4 Prozent. "Die Zeiten des flächendeckenden Wachstums auf den großen EU-Märkten sind vorbei. Immer mehr Märkte haben ihren Zenit erreicht oder sogar schon überschritten", kommentiert Gerhard Schwartz, Partner und Sector Leader Industrial Products beim Unternehmensberater EY Österreich.

Absatz von Diesel-Pkw weiter stark unter Druck

Auch im Februar hielt der Negativtrend beim Absatz von Diesel-Neuwagen an: In den fünf größten Absatzmärkten – Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien – sanken die Neuzulassungen laut EY insgesamt wie schon im Januar um zwölf Prozent, in Deutschland lag das Minus bei 19 Prozent, in Großbritannien sogar bei 24 Prozent. In Österreich lag das Minus bei 16 Prozent. Der Diesel-Anteil am Neuwagenmarkt schrumpfte in den fünf größten Märkten um 7,8 Prozentpunkte auf 40,8 Prozent. Besonders massiv fielen die Einbußen in Spanien und Deutschland aus, wo der Diesel-Marktanteil um knapp 14 bzw. 11 Prozentpunkte einbrach. Auch in Österreich gab es einen deutlichen Rückgang um 10,4 Prozentpunkte auf 43 Prozent. Einzig in Italien bleiben die Neuwagenkäufer dem Diesel weiter treu: Hier sank der der Absatz von Diesel-Neuwagen nur um ein Prozent, der Diesel-Marktanteil lag mit 56,3 Prozent sogar über dem Vorjahreswert. (APA/red, 15.3.2018)