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Es war große Freude in Wals-Siezenheim, Salzburg steht im Viertelfinale der Europa League.

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Salzburg – Österreich ist erstmals seit 2005 (Austria im Uefa-Cup) unter den besten acht eines Europacup-Bewerbs vertreten. Red Bull Salzburg vollendete am Donnerstagabend im Heimspiel gegen die Borussia die vor einer Woche mit dem Sieg in Dortmund eingeleitete faustdicke Überraschung in der Europa League. Nach der Leistung beim torlosen Remis vor 29.520 Zuschauern braucht der Meister am Freitag in Nyon (live im STANDARD-Ticker) wirklich kein Los zu fürchten.

Das Salzburger Stadion war erstmals seit Jahren wieder ausverkauft.
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Trainer Marco Rose hatte in der erstmals seit vier Jahren ausverkauften Red-Bull-Arena wie erwartet auf jene Formation gesetzt, die vor einer Woche schon im Ruhrpott begonnen hatte. Peter Stöger, als Trainer in Salzburg davor noch nie siegreich, stellte dagegen defensiv auf zwei Positionen um und brachte mit Reus, Götze, Schürrle und Batshuayi seine ganze Offensivkraft von Beginn an.

Bürki hält die Null

Der achtmalige deutsche Meister erarbeitete sich mühsam etwas mehr Ballbesitz, brachte aber kaum flüssige Aktionen zusammen. Die Salzburger, im Europacup bis dahin 18 Spiele en suite ungeschlagen, brauchten nicht allzu lange, um sich von der Harmlosigkeit des prominenten Gegners zu überzeugen.

In der Folge stand fast nur Goalie Bürki zwischen Salzburg und der endgültigen Entscheidung über den Aufstieg. Nach nur sechs Minuten musste der Schweizer erstmals gegen Hwang retten. Das Pressing der Gastgeber schmerzte die fehleranfälligen Dortmunder zusehends. Nach einem haarsträubenden Fehlpass von Sokratis fand Hwang erneut erst in Bürki seinen Meister (21.).

Der reifen Leistung des österreichischen Champions fehlte nur ein Treffer. Gelegenheiten gab es bis zur Pause genug. Einen Schuss Schlagers von der Strafraumgrenze lenkte Bürki nur mit Mühe ab (32.), Dabbur legte den Ball zum Unwillen von Coach Rose übers Tor (35.), eine Flanke von Berisha faustete Bürki aus der Gefahrenzone (41.). Auf der Gegenseite verstolperte Reus die Andeutung einer Chance (36.), sonst tat sich gegen die sicher stehenden Salzburger praktisch nichts. Auch Teamchef Franco Foda war ziemlich beeindruckt.

Dortmund erst spät besser

Stöger setzte ein Zeichen, brachte nach der Pause den Schweden Isak für Reus und Philipp für den ebenfalls völlig farblosen Götze. Die Partie wurde hektischer, Schmelzer gelang der erste ernsthafte Dortmunder Schuss aufs Tor von Walke (57.). Die nun ganz auf Konter setzenden Salzburger blieben gefährlich. Dass die sich bietenden Räume nicht konsequent genützt wurden, ließ Trainer Rose aber zusehends unrund werden.

Kollege Stöger spielte mit Guerreiro für Castro sein letztes Ass aus, Schmelzer prüfte Walke per Kopf (65.). Fünf Minuten später rettete der Deutsche im Salzburger Tor in höchster Not gegen den von Batshuayi eingesetzten Isak – der Auftakt einer vorübergehenden Dortmunder Schlussoffensive gegen matter werdende Salzburger. Isak und Philipp prüften Walke eingehend, Rose brachte Wolff für den ausgepumpten Schlager, der eine Stunde lang überragend gespielt hatte.

Am Ende alles verdient

Dortmund, laut UEFA-Klubranking eines der zehn besten Fußballteams Europas, verlor den Glauben an die Wende. Stöger musste sich mit dem Scheitern, das seinen Verbleib in Dortmund über den Sommer hinaus unwahrscheinlicher macht, langsam abfinden. In der Nachspielzeit traf Dabbur für Salzburg nur die Latte – das wäre fast schon zu schön gewesen. (red, 15.3.2018)

Salzburg jubelt.
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Europa League, Achtelfinal-Rückspiel, Donnerstag

Red Bull Salzburg – Borussia Dortmund 0:0
Red-Bull-Arena, 29.520 Zuschauer (ausverkauft), SR Bastien (FRA)

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho, Caleta-Car, Ulmer – Samassekou – Haidara (82. Yabo), X. Schlager (79. Wolf), V. Berisha – Hwang (66. Gulbrandsen), Dabbur

Dortmund: Bürki – Piszczek, Sokratis, Zagadou, Schmelzer – Castro (62. Guerreiro), Dahoud – Reus (46. Isak), M. Götze (46. Philipp), Schürrle – Batshuayi

Gelbe Karten: Hwang (im Viertelfinal-Hinspiel gesperrt), V. Berisha, Ulmer, Samassekou bzw. Sokratis

Hinspiel 2:1, Salzburg mit einem Gesamtscore von 2:1 im Viertelfinale (Auslosung am Freitag um 13 Uhr in Nyon)