Der 51-jährige Markus Söder erhielt bei seiner Wahl im Landtag 99 Stimmen und damit die absolute Mehrheit.

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München – Der bayerische Landtag hat Markus Söder zum neuen Ministerpräsidenten des wirtschaftsstarken süddeutschen Bundeslands gewählt. Der 51-Jährige erhielt bei seiner Wahl im Landtag am Freitag 99 Stimmen und damit die absolute Mehrheit, teilte Landtagspräsidentin Barbara Stamm mit.

Söder wird damit Nachfolger von Horst Seehofer (alle CSU), der als Innenminister in die Bundesregierung gewechselt ist. Die Wahl des 51-Jährigen galt als reine Formsache, da die CSU mit 101 der 180 Abgeordneten die absolute Mehrheit im Landtag stellt.

Machtkampf in der CSU

Seehofer, der seit 2008 Ministerpräsident war, ging nicht ganz freiwillig. Die CSU hatte bei der Bundestagswahl im September mehr als zehn Prozentpunkte verloren. Zugleich holte die rechtspopulistische AfD mehr als zehn Prozent der Stimmen. Angesichts der im kommenden Herbst bevorstehenden Landtagswahl entbrannte daraufhin ein heftiger Machtkampf in der Partei.

Immer weitere Teile der Parteibasis und schließlich auch mehrheitlich die Landtagsfraktion drängten darauf, dass Seehofer auf die Spitzenkandidatur bei der Wahl und das Amt des Regierungschefs noch vor Ablauf der Legislaturperiode verzichtet. Im Gegenzug für sein Einlenken wurde Seehofer erneut zum Parteichef gewählt.

Trotz des vorläufig wiederhergestellten innerparteilichen Friedens rechnen Beobachter damit, dass es der CSU schwer fallen wird, ihre absolute Mehrheit bei der Landtagswahl zu verteidigen. (APA, 16.3.2018)