Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth (Joe Bausch) teilt den Kommissaren mit, dass Florin Baciu an seinen Schussverletzungen starb.

Foto: ORF/ARD/Martin Valentin Menke

Katrin Grevel (Lavinia Wilson) und ihr Mann Matthes (Moritz Grove).

Foto: ORF/ARD/Thomas Kost

"Scheiße" ist das erste Wort, das im neuen Tatort aus Köln fällt. Und was die Kommissare Freddy Schenk (Dietmar Bär) und Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) in Mitgehangen (Sonntag, 20.15 Uhr, ORF 2, ARD) ganz zu Beginn sehen, ist echt nicht schön. Da ist einerseits die Leiche im Kofferraum eines im Baggerteich versenkten Autos. Auf der anderen Seite ein Suizid im Gefängnis, an dem vor allem Freddy Schenk zu kiefeln hat. Denn, so viel wird in Rückblenden klar: Ganz unschuldig sind die Ermittler an diesem Tod nicht.

Die Leiche im Auto war Florin Baciu, Mitarbeiter eines Reifenhandels. Eine charismatische Person und ein ziemlicher Widerling. Aber sein Chef Matthes Grevel (Moritz Grove) hat ihn gebraucht wie einen Bissen Brot. Denn Baciu war es, der die zahlungskräftigen Kunden in die Werkstatt karrte und so den Familienbetrieb vor der Pleite rettete. Und Grevel ist ein Familienmensch durch und durch, für seine Frau (stark als Mittelschichtmama: Lavinia Wilson) und die beiden Kinder würde er alles tun. Auch töten, da ist sich Max Ballauf sicher, der den Fall recht schnell für geklärt erklärt, sich stattdessen im Schwimmbad verausgabt und sich ein bisserl wehleidig seiner Sinnkrise hingibt. Zwischen Schenk und Ballauf kriselt es in diesem Fall gewaltig, da helfen selbst die schärfste Currywurst und auch der neue Assistent Norbert Jütte (Roland Riebeling) nicht.

Mehr Familientragödie als Krimi

Dieser Tatort ist mehr Familientragödie als Krimi, die Handlung dafür aber nicht weniger spannend. Vor allem weil Regisseur Sebastian Ko und Autor Johannes Rotter überzeugend zeigen, wie fragil ein Familienverbund sein kann und schon ein böser Verdacht das scheinbar starke Beziehungsgeflecht auseinanderreißen kann. (Astrid Ebenführer, 17.3.2018)