Weniger Flieger, weniger Personal: 641 Leute umfasst Laudas Crew.

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Wien – Noch ist "The Lauda way to fly"vor allem ein Slogan, der die Homepage der Niki-Nachfolgerin Laudamotion schmückt. Dort können ab sofort Flüge zu Urlaubsdestinationen am Mittelmeer mit Schwerpunkt Spanien und Griechenland gebucht werden. Die ehemaligen Airberlin-Maschinen, die ab Juni in Wien, Salzburg, Graz, Innsbruck und Linz abheben, werden zunächst nur mit einem roten Laudamotion-Sticker überklebt. Neuer Lack und neue Uniformen für die Crew sind erst ab Herbst geplant, sagt Airline-Chef Niki Lauda am Freitag. Letztere ist übrigens noch nicht ganz vollständig. Piloten hätte er genug, so Lauda, er brauche aber noch 55 Flugbegleiter. "Wir machen eine Art Heidi-Klum-Casting, wobei anscheinend die Heidi Klum dann ich sein muss."

Die Flotte, die vorerst 14 Flugzeuge umfasst, fünf davon in Wien, sollen auf 21 wachsen – alle geleast. Wobei Lauda künftig auch den Kauf von Maschinen nicht ausschließt. Eines der Ziele ist für Lauda klar: Nächstes Jahr will er in die schwarzen Zahlen fliegen, nachdem er im ersten Jahr mit Verlust rechnet. Um den Betrieb hochzufahren, seien zu den 47 Millionen, die er für die Niki-Assets bezahlt habe, noch einmal Betriebsmittel von zehn Millionen Euro nötig, sagt Lauda.

Aushelfen bei der AUA-Schwester

Wie Laudamotion künftig funktionieren soll, skizziert er so: einerseits als günstiger Ferienflieger wie einst Niki, andererseits als Low-Cost-Cityshuttle, wie Easyjet und Ryanair. Um das Einnahmenproblem zu lösen, könnte Laudamotion dazu Reisende der AUA-Billigschwester Eurowings übernehmen oder Eurowings könnte in Laudamotion-Flüge "hineinbuchen". Sowohl Laudamotion als auch Eurowings – jeder zu seinem Preis – würden in dieser Variante ein Ticket für einen Laudamotion-Flug verkaufen könnten. Auch mit der AUA ist man im Gespräch. Dass er Flugzeuge samt Crews an die Konkurrenz (Wettlease) vermieten darf, hält Lauda aus wettbewerbsrechtlichen Gründen für unwahrscheinlich.

Ob Wettlease oder eine andere Form, Theodor Thanner, Chef der Wettbewerbsbehörde (BWB) macht auf STANDARD-Anfrage klar, dass sich auch in dieser Konstellation an seiner Position, dass "die Lufthansa nicht um das Kartellrecht herumfliegen soll" nichts geändert hat. Einen freitäglichen Gedankenaustausch mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr, AUA-Chef Kay Kratky und Lauda bezeichnet die BWB als positiv. Ob die Wettbewerbshüter ein Problem sehen, wird man nach Ostern wissen. (Regina Bruckner, 16.3.2018)