Tom Hillenbrand, "Hologrammatica". € 12,40 / 552 Seiten. Kiwi 2018

Foto: Kiepenheuer & Witsch

So beginnt eine klassische Detektivgeschichte: Der private Ermittler Galahad Singh soll eine verschwundene Frau finden. Wenn der Autor Tom Hillenbrand heißt, muss man sich allerdings auf Überraschungen gefasst machen. In dem Fall ist es empfehlenswert, zuerst die letzten Seiten des Buches zu lesen. Nicht, um zu erfahren, ob die Identifikationsfigur überleben wird, sondern um sich mit dem technischen Kosmos Hillenbrands vertraut zu machen.

Die Story spielt im Paris 2088, und das Holonet erschafft eine neue Wirklichkeit, indem es mit seinen Projektionen eine Welt vorgaukelt, die mit realen Menschen und Objekten interagiert. Nicht nur über die Fassaden der Städte werden camouflierende Behübschungen gelegt, auch Menschen können ihr Aussehen verändern; die Wohlhabenden lagern Klone von sich und tauschen ihre Gedächtnisspeicher aus.

Wer lenkt das Holonet? Gibt es eine künstliche Intelligenz? Was sind ihre Pläne? Wie schon in Drohnenland gelingt Hillenbrand eine stringente Verschmelzung von Krimi und Scifi. (Ingeborg Sperl, Album, 21.3.2018)