Kopenhagen – Die europäischen Staaten müssen nach Ansicht von Gesundheitsorganisationen mehr gegen Tuberkulose tun, wenn sie die Krankheit tatsächlich bis 2030 auslöschen wollen. Im vergangenen Jahrzehnt habe die Zahl neuer Patienten europaweit pro Jahr um durchschnittlich 4,3 Prozent abgenommen, erklärten das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten(ECDC) und die WHO.

Das sei zwar schneller als in anderen Regionen der Welt – aber nicht schnell genug, um das Ziel zu erreichen. Tuberkulose gilt mit 1,7 Millionen Toten allein im Jahr 2016 als schwerste bakterielle Infektionskrankheit der Welt. Im gleichen Jahr steckten sich nach WHO-Schätzungen 10,4 Millionen Menschen mit dem Erreger Mycobacterium tuberculosis an – vor allem in den armen Regionen Afrikas und Zentralasiens. Zwar ist Tuberkulose mit Antibiotika heilbar, ohne Behandlung kann sie aber tödlich sein.

"Wir müssen das politische Engagement auf allen Ebenen neu ausrichten, um greifbare und unmittelbare Ergebnisse zu erzielen, die das Leben all der Menschen verändern und retten, die heute an TB leiden, und um für eine TB-freie Welt für unsere Kinder zu sorgen", forderte WHO-Regionaldirektorin Zsuzsanna Jakab. (APA, dpa, 19.3.2018)