Washington – Die Weltbank schlägt Alarm: Bis zum Jahr 2050 könnte es mehr als 140 Millionen "Klimaflüchtlinge" geben, sollte die Politik nicht entschiedener gegen den Klimawandel vorgehen. Allein in der Subsahara-Region Afrikas könnten es 86 Millionen Menschen sein, die vor den Auswirkungen der klimatischen Veränderungen flüchteten, warnte die Weltbank in einer am Montag veröffentlichten Untersuchung.

Weitere 40 Millionen Menschen könnten in Südasien und 17 Millionen in Lateinamerika vertrieben werden. In ihrem Bericht verweist die Weltbank auf Auswirkungen des Klimawandels wie den Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion, die Wasserknappheit und den Anstieg des Meeresspiegels. "Mit jedem Tag wird der Klimawandel zu einer größeren wirtschaftlichen, sozialen und existenziellen Bedrohung", warnte Weltbank-Geschäftsführerin Kristalina Georgieva.

Suche nach lebenswerten Orten

Der Klimawandel sei bereits unaufhaltsam zu einem "Motor für Migration" geworden, erklärte sie. Betroffen seien Individuen, Familien, aber auch ganze Gemeinschaften, die nach lebenswerteren Orten suchten.

Innerhalb bestimmter Regionen sei die Flucht vor dem Klimawandel bereits eine Realität, heißt es in dem Bericht. Die sogenannten Klimaflüchtlinge kämen zu denjenigen hinzu, die bereits aus politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Gründen auf der Flucht seien.

Es sei aber davon auszugehen, dass die Zahl der "Klimaflüchtlinge" um 80 Prozent reduziert werden könne, wenn die Politik "an mehreren Fronten" tätig werde. Dazu zählten etwa die Verringerung der Treibhausgasemissionen, die Berücksichtigung von Migration in Entwicklungsplänen sowie Investitionen in die Untersuchung interner Klimafluchtprozesse. (APA, AFP, 20.3.2018)