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Niki Lauda hat es wieder getan. Er verkauft eine Beteiligung an Laudamotion, die mit der Übernahme seiner Niki aus der Insolvenz in den Startlöchern steht, an die Billigfluglinie Ryanair. Doch das ist nur der Anfang: Die Iren haben sich bereits 75 Prozent gesichert.

Der Airliner, Ex-Rennfahrer und Grid-Girl-Fan Lauda dürfte dabei einen guten Schnitt machen. Das Muster des tollkühnen Entrepreneurs ist leicht durchschaubar: Lauda wagt riskante Unternehmensgründungen, deren betriebswirtschaftlicher Erfolg überschaubar bis nicht existent ist. Bevor es kracht, wird das Unterfangen abgetreten.

Das war bei der Lauda Air so, die der geniale Netzwerker der damals staatlichen AUA umhängte und damit den wirtschaftlichen Absturz der rot-weiß-roten Airline beschleunigte. Bei Niki wiederholte sich die Geschichte: Schritt für Schritt wurde an die Air Berlin verkauft, die im Vorjahr zur harten Landung ansetzte. Jetzt hat Lauda mit Ryanair einen Partner gefunden. Und in allen drei Fällen kassiert.

Lauda versteht sein Geschäft und weiß seine Kontakte zu nützen. Dass er im Wahlkampf die ÖVP unterstützte, war in der Frage der Landerechte für Niki – Leiharbeitsverträge hin oder her – sicher kein Nachteil. Laudas ehemaliger Mitarbeiter und nunmehrige Verkehrsminister Norbert Hofer schwärmte für die österreichische Lösung und trug seinen Teil dazu bei. Von der ist nun nicht mehr viel zu sehen.

Schlecht muss das trotzdem nicht sein. Wenn Ryanair die Lauda-Flotte aufstockt und ein attraktives Liniennetz von Wien und anderen heimischen Städten aus anbietet, profitieren die Konsumenten und Beschäftigten. Zumindest so lange, bis Laudas Scherben von anderen aufgeräumt werden. Lauda, der geniale Abzocker, hat es wieder allen gezeigt. (Andreas Schnauder, 20.3.2018)