Auch die Waldsituation in Österreich ist alles andere als ideal: Nur ein Bruchteil ist ökologisch intakt und unzerschnitten.

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Wien – Seit 1990 sind fast 2,4 Millionen Quadratkilometer Naturwald verschwunden, jedes Jahr werden es weltweit im Durchschnitt um 130.000 Quadratkilometer weniger. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Umweltschutzorganisation WWF zum Anlass des Tages des Waldes am 21. März hervor. Bis 2030 könnte Wald im Ausmaß der 20-fachen Fläche Österreichs verloren gehen, wenn diese Entwicklungen nicht gestoppt werden, erklären die Autoren.

Tropenwälder am schlimmsten betroffen

Für 80 Prozent des Waldverlusts ist laut dem WWF die Ausweitung der industriellen Landwirtschaft verantwortlich, gefolgt von der nicht-nachhaltigen Abholzung für die Holz- und Papierproduktion. Hauptbetroffen sind die Tropenwälder Südamerikas, Afrikas und Südostasiens mit ihrer enorm wichtigen Funktion für das Weltklima.

Auch im Alpenland Österreich mit seinen vielen Bergwäldern sei die Situation besorgniserregend. "Beinahe jeder Quadratmeter Wald wird in irgendeiner Art genutzt – nur noch drei Prozent der Österreichischen Wälder sind natürlich, also ökologisch intakt und unzerschnitten", erklärte Karin Enzenhofer vom WWF Österreich.

Schützenswerte Naturwälder

In Österreich sei zwar nicht eine Abnahme der Waldfläche problematisch, dafür aber die intensive Nutzung. Lebendige, naturnahe Wälder, die rund 25 Prozent der heimischen Waldfläche ausmachen, würden durch alte Bäume und viel Totholz Spechten, Käfern und Pilzen noch eine Heimat bieten. "Deshalb müssen wir die wenigen Reste unserer Naturwälder konsequent schützen und für mehr naturnahe Wälder in Österreich sorgen", forderte Enzenhofer. (APA, red, 20.3.2018)