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Die österreichischen Autofahrerclubs sind selbstfahrenden Autos gegenüber tendenziell positiv gestimmt.

Foto: Reuters

Der tödliche Unfall durch ein selbstfahrendes Uber-Auto in Arizona wirft erneut Fragen über die Sicherheitder Technologie auf. Bei den Autofahrer-Organisationen sieht man in der Entwicklung aber weiterhin auch Vorteile – wobei der Schutz der Menschen natürlich höchste Priorität hat.

ÖAMTC-Experte Friedrich Eppel sah Assistenzsysteme "grundsätzlich positiv, sofern sie auch die Sicherheit erhöhen". Inwieweit dies auch auf komplett selbstfahrende Autos zutrifft ist allerdings – beim derzeitigen Stand der Technik – fraglich. Der Mensch sei zwar für einen überwiegenden Teil der Unfälle schuld, aber er löst durch seine einzigartige Lernfähigkeit auch 99 Prozent an gefährlichen Situation. "Eine Maschine lernt ganz anders", meinte Eppel.

Größte Risiken: Tiere und Fußgänger

Die großen Risiken für Fahrzeuge mit künstlicher Intelligenz gehen von Faktoren aus, die sich auch gänzlich irrational und unvorhersehbar Verhalten können – also vor allem Fußgänger und Tiere. Eppel ging daher davon aus, dass die ersten Abschnitte, wo selbstfahrende Autos zum Einsatz kommen könnten, Autobahnen sein werden.

Der VCÖ wies darauf hin, dass ein Großteil der schweren Verkehrsunfälle letztlich die Folge menschlicher Fehler ist. Durch automatisiertes Fahren können Unfälle beispielsweise durch zu hohes Tempo, Alkohol oder Handy-Telefonieren am Steuer vermieden werden. Aber der VCÖ betonte, dass es klare Vorgaben und Rahmenbedingungen für automatisierte Fahrzeuge braucht. "So muss der Schutz der Fußgänger absoluten Vorrang haben", sagte VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Fahrer soll letztverantwortlich bleiben

Beim ARBÖ sah man zwar ebenfalls Vorteile bei Assistenzsystemen, doch müsste letztlich immer der Fahrer die Letztverantwortung haben. "Man kann die Verantwortung nicht an eine Maschine abgeben", sagte Sprecher Sebastian Obrecht. Generell ging Obrecht davon aus, dass selbstfahrende Autos nicht vor 20 bis 30 Jahren für den massenhaften Einsatz zugelassen sein werden. "Es wird davor aber sicherlich einzelne Strecken dafür geben", meinte der Sprecher. (APA, 20.03.2018)