Gut, so richtig billig kommt die energetische Reinigung des Krankenhausrohbaus Wien Nord den Steuerzahler nicht. 95.000 Euro für die Verlegung eines Schutzrings gegen negative Energien sind nicht nichts.

Zwar gibt es schon Suspendierungen und Rücktritte wegen des Auftrags an einen Salzburger "Bewusstseinsforscher" und Ex-Autohauschef, aber: Vielleicht könnte man seinem Negativenergieschutz noch eine Chance geben. Und sie an einem bereits besiedelten Gebäude austesten, zum Beispiel am Bundesamt für Verfassungsschutz, BVT. Dort ermittelt gerade die Justiz, eine spektakuläre Razzia brachte das ganze BVT-Unglück ans Licht.

Alles deutet auf Neubesetzungen und Umbau der Behörde hin – obwohl sich die Sache sicher unauffälliger retten ließe: per "Unternehmensoptimierung", die der Energieringverleger auch anbietet. Laut ihm ist "nicht der Einzelne das Problem", sondern die "Dynamik im Bewusstsein von Organisationen". Und die lasse sich ändern.

Man müsse den Leuten nur das Gefühl vermitteln, dass es eine Ehre sei, fürs Unternehmen zu arbeiten. Das wird dem blauen Innenminister, dem das BVT untersteht, ein Leichtes sein. Denn wer weiß schon besser über die Ehre Bescheid als die FPÖ?

Ist das Ehrgefühl einmal da, wird der Streit wie weggeblasen sein. Wetten? Dann nämlich "wächst auch die Liebe in den Herzen der Mitarbeiter". Herz, was willst du mehr? (Renate Graber, 21.3.2018)