Naypyidaw – Wegen einer Recherche über die Verfolgung von Muslimen sitzen zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters in Myanmar seit 100 Tagen in Haft. Mehrere Journalistenvereinigungen forderten am Mittwoch die sofortige Freilassung der beiden Reporter Wa Lone und Kyaw Soe Oo, die selbst aus dem südostasiatischen Land stammen.

Der Chefredakteur der Agentur, Stephen J. Adler, erklärte, die Journalisten hätten nur ihre Arbeit getan. "Sie gehören in die Redaktion, nicht ins Gefängnis."

Wegen des Besitzes von Dokumenten, die sich mit der Verfolgung von Muslimen in Myanmar befassen, drohen den beiden bis zu 14 Jahre Gefängnis. Sie waren bereits im Dezember festgenommen worden. Am Mittwoch mussten sie in der ehemaligen Hauptstadt Rangun erneut zu einer Anhörung vor Gericht erscheinen. Für ihre Freilassung setzten sich unter anderem die Auslandskorrespondenten-Clubs von China, Australien, Japan und Thailand ein.

Myanmar und seine Regierungschefin Aung San Suu Kyi stehen wegen des Vorgehens des Militärs gegen Muslime international in der Kritik. Aus Furcht vor Verfolgung sind etwa 700.000 Muslime aus dem mehrheitlich buddhistischen Land in den muslimischen Nachbarstaat Bangladesch geflohen. (APA, 21.3.2018)