Antonio Carluccio

Gemüse

Verlag Gerstenberg 2018
288 Seiten, € 32,90
ISBN/EAN 978-3-8369-2139-8

Foto: Verlag Gerstenberg

Antonio Carluccio hatte mit seinem Wirken einen großen Anteil daran, dass die italienische Küche in Mitteleuropa so beliebt wurde. Seine mittlerweile 24 Kochbücher zeigen, wie einfach und gut sich mediterrane Rezepte zubereiten lassen. Gemüse spielt dabei immer eine bedeutende Rolle. Vergangenen November starb der Koch, Restaurant-Besitzer und Autor 80jährig. Sein letztes Buch "Gemüse" kann man als Vermächtnis lesen, beschreibt er doch im Vorwort, wie er schon als Sechsjähriger mit dem Sammeln von Wildgemüse und Kräutern zur Ernährung der Familie beitrug und zum Gemüseliebhaber wurde.

Gegliedert hat er seine Liebeserklärung an diese gesunden Nahrungsmittel in Kapitel wie "Wurzelgemüse", "Fruchtgemüse" oder "Hülsenfrüchte und Getreide". Jedes Kapitel wird mit einer sehr detaillierten Vorstellung, der zu dieser Familie gehörigen Gemüse, eingeleitet. Unter "Grüngemüse" etwa werden Radicchio, Puntarelle, Kohl, aber auch Spargel oder Artischocken zusammengefasst. Das folgende Rezept für die österliche "Torta Pasqualina", einer pikanten Mürbteig Torte mit Mangold, Artischocken und Wachteleiern findet sich auch in diesem Kapitel.

Foto: Laura Edwards/Verlag Gerstenberg

Einige süße Rezepte, wie etwa das für frisches Marzipan – es wird aus Mandelkernen, Staubzucker und Eiweiß hergestellt – oder "Pastiera di Grano", ein Neapolitanischer Osterkuchen aus Vollweizenkörnern, Ricotta und kandierten Zitrusfrüchten, stehen ebenfalls zur Auswahl.

Doch hauptsächlich beschäftigt sich Carluccio mit der pikanten Zubereitung von Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide und Pilzen. Etwas Fleisch oder Fisch darf da jedoch gerne dabei sein. Bei dem beigefügten Rezept für die "Lasagna di Bietole", eine Rote-Rüben-Lasagne, wird auch geräucherter Schinken mitgeschichtet. Manchmal spielt Fleisch sogar die Hauptrolle, etwa bei den hausgemachten Würsten mit Fenchel oder dem Rindercarpaccio mit Trüffeln.

Foto: Laura Edwards/Verlag Gerstenberg

Lobend zu erwähnen ist auch die Gestaltung des Kochbuches. Die Fotos von Laura Edwards zeigen, wie farbenfroh die Gemüseküche ist, die bunten Illustrationen bringen einen zusätzlichen Pep in die Gemüsekunde. Und wer will nicht von diesem freundlich lächelnden Signore am Buchcover lernen, wie man so richtig gut italienisch kocht? Sein Schüler Jamie Oliver ist damit immerhin sehr erfolgreich. (Helga Gartner, 24.3.2018)

Zum Weiterlesen:

A Casa – Claudio Del Principe

Streetfood bis Amalfi: Neue italienische Kochbücher

Das Kochbuch der 100-Jährigen

Gemüse all'italiana – Cornelia Schinharl