Anfang Dezember 2014 schickte das WFP, das Welternährungsprogramm der Uno, eine Mitteilung aus. Man sei aufgrund fehlender Spenden gezwungen, in und rund um Syrien die Lebensmittelhilfe für Flüchtlinge drastisch zu reduzieren. Mittlerweile ist unbestritten, dass dieser Versorgungsengpass mit ein Auslöser für die 2015 erfolgten großen Flüchtlingsbewegungen nach Europa war.

Nun ist seit Beginn der Flüchtlingskrise Sebastian Kurz einer der Wortführer, wenn es darum geht, Flüchtlinge von Europa fernzuhalten. Manche seiner Vorschläge, Stichwort Australien-Modell, mögen mit den Menschenrechten unvereinbar sein. Andere seiner Ideen sind zwar vage formuliert, gehen aber in die richtige Richtung – mehr Hilfe vor Ort ist eine solche.

Im Gegensatz dazu wurde nun in Österreich das Budget für den Auslandskatastrophenfonds (AKF) gekürzt. Auch wenn jetzt doch nachdotiert werden soll, ist man weit entfernt vom Wahlkampfversprechen der ÖVP, die Mittel zu verdreifachen. Ebenso wenig wird offenbar die wahre Bedeutung dieser Mittel verstanden. Mit ihnen wird wichtige humanitäre Hilfe in den größten Krisenherden der Welt geleistet, in Syrien, im Südsudan oder im Jemen. Wer schon mal vor Ort war, weiß: Hier ist jeder Euro gut investiert. Denn die meisten Menschen dort wünschen sich – neben Frieden – vor allem Sicherheit und genug zu essen, um schlicht und einfach zu überleben. So wie die Syrer 2015. (Kim Son Hoang, 22.3.2018)