Der deutsche Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer, der auch einen Standort in Österreich hat, profitiert davon, dass Online-Händler zunehmend auf bedruckte Lieferkartons setzen. 2017 konnte das Unternehmen deshalb viele Maschinen verkaufen, die Kartons individuell bedrucken können.

"Dass immer mehr online bestellt wird und die Päckchen alle mit den Logos bedruckt sind, das hilft uns", sagte Sprecher Bernd Heusinger am Donnerstag in Würzburg. Auch Maschinen für das Bedrucken von Glaskörpern wie Parfümflaschen, Blechdosen sowie für das Drucken von Banknoten konnten die Franken gut an den Mann bringen.

Vergleich

Der Umsatz des ältesten Druckmaschinenherstellers der Welt stieg 2017 deshalb auf fast 1,22 Mrd. Euro nach 1,17 Mrd. im Vorjahr. Trotz des weiter weg brechenden Erlöses bei Maschinen für den Zeitungsdruck konnte der Konzern den Gewinn fast stabil bei 81,1 Mio. Euro halten. Im Vorjahr hatte Koenig & Bauer einen Rekordgewinn von 82,2 Mio. Euro eingefahren. An die Aktionäre soll eine Dividende von 90 Cent pro Anteil ausgeschüttet werden, rund 40 Cent mehr als 2016.

Der Verpackungsdruck ist das wichtigste Standbein des Unternehmens. Fast die Hälfte des Umsatzes macht der Druckmaschinenhersteller mittlerweile damit. Ein weiteres Drittel kommt aus dem Verkauf von Maschinen für Banknoten, Glasformen und Blechdosen. Die Umstellung des Portfolios war nötig, weil der Bedarf an Maschinen für den Zeitungsdruck seit längerem fällt. 2017 brachte der Zeitungsdruck den Franken einen Umsatzanteil von gerade einmal 1,3 Prozent. "Vor zehn Jahren waren es noch 65 Prozent", sagte Heusinger dazu.

Aufträge

Zuletzt waren die Auftragsbücher des Unternehmens prall gefüllt. 2017 gingen rund zehn Prozent mehr Bestellungen ein als noch im Vorjahr. Sie hatten einen Wert von fast 1,27 Mrd. Euro. Mit Blick auf höhere Marktanteile, mehr Erlöse durch Serviceleistungen wie Schulungen für Drucker sowie eine geplante Preiserhöhung geht Koenig & Bauer davon aus, dass die Umsätze auch 2018 weiter steigen.

Das Unternehmen ist der nach Umsatz zweitgrößte Druckmaschinenbauer der Welt, Hauptkonkurrent ist Heidelberger Druck. Bei Koenig & Bauer arbeiteten zuletzt fast 5.600 Menschen weltweit. Das waren gut 270 mehr als im Vorjahreszeitraum. In Österreich waren 2014 unter großer Aufregung und trotz eines unbefristeten Streiks Hunderte Stellen gestrichen worden. Zwei Jahre später zählte die Tochter KBA-Mödling laut "FirmenCompass" nur noch rund 300 Mitarbeiter, vor dem Stellenabbau waren es 750 gewesen. (APA, 22.3.2018)